Wiener Börse

ATX schließt zum Wochenauftakt tiefrot

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Sorgen um politische Situation in Italien und Spanien belastet.

Die Wiener Börse hat am Montag bei gutem Volumen deutlich schwächer geschlossen. Auch für das europäische Umfeld ging es im Laufes des Handelstages stetig bergab. Der ATX fiel 55,05 Punkte oder 2,26 Prozent auf 2.385,34 Einheiten.

Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 47 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.432 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,84 Prozent, DAX/Frankfurt -2,40 Prozent, FTSE/London -1,64 Prozent und CAC-40/Paris -2,87 Prozent.

Sorgen um die politische Situation in Italien und Spanien haben zum Wochenstart europaweit für klare Kursverluste gesorgt, hieß es. In Italien verunsicherte die Aufholjagd des ehemaligen Premiers Silivio Berlusconi in den Umfragen knapp vor der Parlamentswahl die Anleger, kommentierten Marktteilnehmer.

In Spanien stieg indessen die Arbeitslosigkeit auf einen neuen Rekordwert. Überdies rückte ein Schwarzgeld-Skandal der spanischen Regierungspartei Partido Popular (PP) in den Fokus. In diesen könnte laut Medienberichten auch Premier Rajoy verwickelt sein. Die Risikoaufschläge für spanische und italienische Staatsanleihen sind am Montag vor diesem Hintergrund merklich gestiegen, sagten Händler.

Erste Group sackten um klare 4,94 Prozent auf 23,30 Euro und damit ans Ende der Kurstafel ab. Auch in einem europäischen Branchenvergleich schnitten Bankwerte zum Wochenstart schlecht ab. Marktteilnehmer verwiesen neben den wiederangefachten Sorgen um die Eurozone auf einen Bericht des „Handelsblatts“, laut dem die europäische Finanztransaktionssteuer mehr Finanzprodukte treffen dürfte als ursprünglich vorgesehen.

Gegen den schwachen Branchentrend stemmten sich Raiffeisen-Titel mit einem moderaten Plus von 0,10 Prozent auf 30,60 Euro. Vor dem Wochenende waren die Aktien noch um satte siebeneinhalb Prozent abgesackt, nachdem bekannt geworden war, dass das Institut im Schlussquartal 2012 unterm Strich gut hundert Millionen Euro Verlust schreiben dürfte.

Auch Vienna Insurance Group konnten sich dem negativen Marktsentiment nicht entziehen und büßten 1,39 Prozent auf 38,36 Euro ein. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihr Kursziel für die Titel des Versicherers von 36,0 Euro auf 42,0 Euro angehoben. Das Anlagevotum „Hold“ wurde indessen bestätigt.

Immofinanz fielen um 1,66 Prozent auf 3,21 Euro. Das Unternehmen hat sein laufendes Immobilienverkaufsprogramm fortgesetzt und sich in der vergangenen Woche von insgesamt sechs weiteren Immo-Objekten getrennt. Das Gesamtvolumen der Verkäufe liege bei rund 81 Mio. Euro und damit deutlich über dem Buchwert.

Im Minus gingen auch Schoeller-Bleckmann (SBO) aus der Sitzung, die Titel gaben 0,39 Prozent auf 73,82 Euro ab. Die US-amerikanische Versicherungsgesellschaft Massachusetts Mutual Life Insurance Company (MassMutual) hält per Ende Jänner direkt oder indirekt über von ihr kontrollierte Tochtergesellschaften mehr als 4 Prozent der Stimmrechte an dem heimischen Ölfeld-Ausrüster, teilte SBO am Montag mit. Die Stimmrechte beziehen sich demnach auf 642.860 Aktien und werden von verschiedenen Fonds gehalten.

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