Wiener Börse

OMV rutschen nach Libyen-Unruhen 4,15% ab

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Strabag steht nach schwacher Bauleistung 2010 unter erhöhtem Druck.

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei schwachem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 54,91 Punkte oder 1,84 Prozent auf 2.923,55 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 31 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.955 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,59 Prozent, DAX/Frankfurt -1,41 Prozent, FTSE/London -1,12 Prozent und CAC-40/Paris -1,43 Prozent.

Die europäischen Aktienmärkte haben inmitten politischer Spannungen in der arabischen Welt einen schwachen Wochenauftakt hingelegt. Händlern zufolge ließen die anhaltenden Unruhen sowie ein Feiertag in den Vereinigten Staaten die Marktteilnehmer an der Seitenlinie Platz nehmen. Die Zurückhaltung der Investoren spiegelte sich auch in einem kaum bewegten Euro/Dollar-Kurs wider.

Vor diesem angespannten geopolitischen Hintergrund konnten auch robuste Konjunkturnachrichten aus Deutschland keine Stimmungsaufhellung herbeiführen. Dabei haben sich die Aussichten für die deutsche Wirtschaft überraschend aufgehellt. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, der ifo-Geschäftsklimaindex, kletterte im Februar auf 111,2 Einheiten.

In Wien rückten OMV angesichts drohender Produktionsunterbrechungen in Libyen in den Fokus. Am Ende der Kurstafel rutschten die Ölpapiere um 4,15 Prozent auf 32,57 Euro ab. Libyen gehört mit einer täglichen Produktion von rund 34.000 Barrel zu den wichtigsten Erdölförderländern der OMV. Das Ausmaß der Beeinträchtigungen ist laut Experten aber noch nicht abschätzbar, vorübergehend sollen zahlreiche OMV-Mitarbeiter aus dem nordafrikanischen Land abgezogen werden.

Die Strabag hat 2010 gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Bauleistung um 1,9 Prozent auf 12,8 Mrd. Euro erlitten. Die Aktienanalysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) bewerteten die Daten nach einer ersten Durchsicht als "leicht unter den Erwartungen". Sie sehen den Effekt auf den Aktienkurs zwar als neutral, setzen aber ihre Bewertung der Aktie unter Beobachtung. Die Titel des Baukonzerns verloren 5,29 Prozent auf 20,67 Euro.

Nach der Ergebnisvorlage am Freitag meldeten sich heute einige Analysten zur voestalpine zu Wort. JP Morgan erhöhten ihr Kursziel von 43 auf 44 Euro, HSBC hoben es von 39 auf 40 Euro an und die Credit Suisse revidierte den Zielkurs von 37 auf 40 Euro nach oben. Alle drei Analystenhäuser geben aktuell eine Kaufempfehlung für die Titel aus. Aus dem Handel gingen die voest-Anteile unverändert bei 33,80 Euro.

Auch zur Erste Group wurde eine Analystenstimme publik. Die Experten der Deutschen Bank haben ihr Zwölf-Monats-Kursziel für die Aktie von 36,00 auf 40,00 Euro erhöht. Die Papiere gingen um 2,46 Prozent schwächer bei 37,74 Euro aus dem Handel.

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