Wiener Börse

Portugal-Abstufung belastet Banktitel

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Der ATX fiel um 24,3 Punkte oder 0,87 Prozent auf 2.758,76 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch schwächer geschlossen. Der ATX fiel um 24,3 Punkte oder 0,87 Prozent auf 2.758,76 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund einen Punkt unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.760 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,10 Prozent, DAX/Frankfurt -0,11 Prozent, FTSE/London -0,36 Prozent und CAC-40/Paris -0,49 Prozent.

Nach unten gezogen wurde der ATX am Mittwoch vor allem von den Verlusten in den Bankschwergewichten Erste Group und Raiffeisen. Erste Group fielen um 3,34 Prozent auf 35,28 Euro. Raiffeisen International verloren 2,60 Prozent auf 35,55 Euro. Beinahe das gesamte Minus im ATX ging am Mittwoch auf das Konto der beiden Banktitel.

Auch an anderen Börsen gaben Bankaktien nach der Ratingabstufung Portugals deutlich nach. Die Ratingagentur Moody's hatte am Dienstagabend ihre Bonitätseinstufung für Portugal um vier Stufen auf "Ba2" gesenkt. Der Schritt hatte auch Sorgen um die Schuldensituation anderer Euro-Länder wieder neu entfacht, hieß es am Markt. Auch der Euro und die Anleihen einiger Euro-Sorgenländer gaben nach der Abstufung deutlich nach.

Größter Verlierer im prime market waren Intercell mit einem Minus von 7,72 Prozent auf 2,99 Euro. Century Casinos verloren 5,87 Prozent auf 1,85 Euro. Kapsch TrafficCom büßten 5,66 Prozent auf 60,00 Euro ein. Die polnische Straßenbaubehörde GDDKiA verlangt von der österreichischen Kapsch TrafficCom ein Pönale von 2 Mio. Zloty (rund 500.000 Euro) wegen der verspäteten Inbetriebnahme des elektronischen Lkw-Mautsystems, das Kapsch zur Bemautung der staatlichen Autobahnen errichtet hat.

Conwert verloren 1,78 Prozent auf 11,56 Euro, nachdem Conwert-Chef Volker Riebel überraschend seinen Rücktritt "auf eigenen Wunsch" bekannt gegeben hatte.

Tagesgewinner im prime market waren Schoeller-Bleckmann mit einem Plus von 2,98 Prozent auf 64,67 Euro. Bei gutem Volumen gesucht waren voestalpine (plus 1,40 Prozent) und Verbund (plus 1,38 Prozent auf 29,00 Euro).

Neue Impulse könnten nun die am Donnerstag anstehenden Zinsentscheidungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank (EZB) bringen. Eine Zinserhöhung der EZB wird an den Märkten schon erwartet und dürfte bereits eingepreist sein, meinte ein Aktienhändler in Wien. Mit Spannung erwartet werden aber wie üblich die begleitenden Kommentare der Notenbanker.

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