Wiener Börse (Schluss)

Griechen-Wahlausgang stützte nur anfangs

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Bankenwerte nach fester Eröffnung im Minus.  

Die Wiener Börse hat die Sitzung am Montag bei dünnem Volumen mit leichteren Notierungen beendet. Der ATX schwächte sich bis zum Handelsende um 8,64 Punkte oder 0,45 Prozent auf 1.917,66 Einheiten ab. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,17 Prozent, DAX/Frankfurt +0,30 Prozent, FTSE/London +0,22 Prozent und CAC-40/Paris -0,69 Prozent.

Nach festem Start infolge des Wahlausgangs in Griechenland am Wochenende gaben die europäischen Aktienbörsen - allen voran jene in Italien und Spanien - ihre Gewinne zusehends ab und drehten vielerorts in die Verlustzone. Die Erleichterung über eine Mehrheit der Spar- und Eurobefürworter in Athen sei rasch der Ernüchterung gewichen, dass damit die Probleme in der Eurozone nicht gelöst seien, sagten Marktbeobachter.

Steigende Risikoaufschläge für spanische und italienische Anleihen hätten schließlich ihr Übriges getan. In Spanien kletterte die Rendite im zehnjährigen Laufzeitbereich wieder über sieben Prozent und zeitweise gar auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro.

Mangels eigener Impulse orientierte sich das heimische Börsenbarometer einmal mehr am gesamteuropäischen Umfeld. Unternehmensnachrichten blieben Mangelware, Zwischenergebnisse werden erst wieder am Mittwoch vom Büromöbelhersteller Bene erwartet.

Nach fester Eröffnung gaben die heimischen Bankwerte Erste Group und Raiffeisen zusehends an Terrain ab und drehten schließlich in den Negativbereich. Dort schlossen sie mit Abschlägen von 1,96 Prozent auf 14,02 Euro bzw. 1,27 Prozent auf 23,41 Euro. Sie vollzogen damit die gesamteuropäische Entwicklung im Banksektor nach, der - zur Eröffnung noch unter den Favoriten - als schwächster Sektor aus der Sitzung ging.

Stark gesucht waren indes Intercell und Österreichische Post, die im Spitzenfeld des prime market um 2,20 Prozent auf 1,77 Euro bzw. 2,60 Prozent auf 26,42 Euro nach oben zogen. Unter den Schwergewichten konnten lediglich Andritz (plus 0,46 Prozent auf 40,18 Euro) und voestalpine (plus 0,73 Prozent auf 21,35 Euro) ihre Anfangsgewinne verteidigen.

Indes verwandelten Agrana ihre Verlaufsverluste letztlich in ein Plus von 0,56 Prozent auf 84,98 Euro. Die Wertpapieranalysten von Goldman Sachs haben in ihrer jüngsten Studie ihre bisherige Kaufempfehlung "buy" für den Titel des Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzerns in ein "neutral"-Votum umgewandelt. Das Kursziel wanderte ebenfalls nach unten, und zwar von 110 auf 101 Euro.

Klarer Verlierer im prime market waren HTI mit einem massiven Kursrückgang um 13,95 Prozent auf den historisch tiefsten Schlussstand bei 0,37 Euro. Im Mai hatte der Autozulieferer einen Verlust für das erste Geschäftsquartal vermeldet, zuvor hatte er den Verkauf der Pleite-Tochter Technoplast Kunststofftechnik gemeldet.

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