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Europas Leitbörsen mehrheitlich leichter

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Belastet von schwachen Vorgaben aus Übersee haben die Leitbörsen in Europa am Donnerstag im Frühhandel schwächer tendiert. Um 10.40 Uhr notierte der DAX in Frankfurt mit 7.196,55 Punkten, das entspricht einem Minus von 56,13 Einheiten oder 0,77 Prozent. In London ermäßigte sich der FT-SE-100 um marginale 2,3 Einheiten oder 0,04 Prozent auf 5.854,28 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 verlor um 8,69 Einheiten oder 0,32 Prozent auf 2.685,02 Punkte.

US-Schuldenkrise als Belastung
Am Markt verwies man zur Erklärung für die abermals schwache Tendenz einmal mehr auf die ungeklärte Schuldenproblematik in den USA. Vor diesem Hintergrund war auch die Wall Street am Vorabend mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Belastet hatten am Vortag zusätzlich die US-Industriedaten zu den Aufträgen für langlebige Güter. Das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed, hatte unterdessen ein gemischtes Bild geboten.

Quartalsergebnisse im Fokus
Auf Unternehmensseite rückten in Europa am heutigen Handelstag zahlreiche Quartalsergebnisse in den Fokus. Besonders der deutsche Leitindex DAX sah sich von enttäuschenden Quartalsergebnissen belastet. So rutschten etwa BASF nach der Vorlage von Zweitquartalszahlen mit einem Minus von 5,10 Prozent auf 62,50 Euro ans untere des DAX. Der deutsche Chemiekonzern habe die Ergebniserwartungen klar verfehlt, kommentierte ein Marktteilnehmer die schwache Performance der Aktie.

Bayer schwach
Auch Bayer zählten zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex, nachdem der Pharma- und Chemiekonzern mit seinen Ergebnissen zum zweiten Quartal ebenfalls hinter den Analystenschätzungen zurück geblieben war. Die Aktie notierte zuletzt um 2,62 Prozent leichter bei 56,02 Euro.

Lufthansa unter Druck
Unter Abgabedruck gerieten auch Lufthansa , die sich um 3,18 Prozent auf 14,02 Euro ermäßigten. Belastet von den Unruhen in Nordafrika, dem Erdbeben in Japan und teurem Kerosin rutschte Europas größte Fluggesellschaft im ersten Halbjahr unterm Strich in die roten Zahlen. Im operativen Geschäft schaffte es das Unternehmen knapp in die Gewinnzone.

Air France-KLM mit Verlusten
Noch größere Kursabschläge mussten die Papiere der französisch-niederländischen Branchenkollegin Air France-KLM (minus 7,13 Prozent auf 8,71 Euro) hinnehmen, die im ersten Quartal ebenfalls unter den Krisen in Japan und Nordafrika sowie den hohen Treibstoffpreisen zu leiden hatte. Operativ stand ein Verlust von 145 Mio. Euro zu Buche. Ein Analyst bezeichnete die Ergebnisse als "enttäuschend", zumal sie die Analystenschätzungen verfehlt hatten.

Papiere von Credit Suisse leichter
Auch die Papiere der Credit Suisse notierten nach der Vorlage von Zahlen leichter, und zwar mit einem Minus von 1,47 Prozent auf 28,83 Schweizer Franken. Die Schweizer Großbank hatte angesichts der Unsicherheiten auf den Kapitalmärkten und des starken Frankens im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch auf unterm Strich 768 Mio. Franken - das sind mehr als 50 Prozent weniger als im entsprechenden Vergleichszeitraum des Vorjahres - hinnehmen müssen. Als Reaktion auf die schwächeren Geschäfte kündigte das Geldhaus die Streichung von gut 2.000 Stellen an.

Sanofi-Aventis mit moderaten Zugewinnen
Moderate Zugewinn verzeichneten unterdessen Sanofi-Aventis, die um 0,39 Prozent auf 54,01 Euro vorrückten. Zwar hatte der französische Pharmakonzern im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang um gut 13 Prozent hinnehmen müssen - die Jahresprognose wurde angesichts der Übernahme von Genzyme allerdings nach oben revidiert.

Italienische Banken im Aufwind
Unter den Kursgewinnern im europäischen Auswahlindex Euro-Stoxx-50 fanden sich die italienischen Bankenwerte UniCredit und Intesa Sanpaolo, die um 2,12 Prozent auf 1,25 Euro bzw. 1,46 Prozent auf 1,59 Euro nach oben korrigierten. Am Vortag hatten die Finanzwerte tief in der Verlustzone geschlossen und den Mailänder Leitindex belastet, der um gut drei Prozent tiefer geschlossen hatte.

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