Österreich landet mit seinen Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) gemessen am BIP mit 2,56 Prozent laut Eurostat am dritten Platz unter den 27 EU-Staaten. Die Schweden liegen mit 3,6 Prozent in Führung, vor Finnland mit 3,47 Prozent, geht aus den aus dem Jahr 2007 vorliegenden Zahlen der europäischen Statistikbehörde hervor.
Im Durchschnitt aller EU-Länder betrug die F&E-Quote 1,85 Prozent. In absoluten Zahlen gab es die höchsten Ausgaben für diesen Bereich in Deutschland mit 62 Mrd. Euro, Frankreich (39) und Großbritannien (37 Mrd. Euro) Diese drei Länder allein machten 60 Prozent sämtlicher Aufwendungen der EU für Forschung und Entwicklung aus.
Österreich konnte ferner im Vergleich zu 2001 die höchste Steigerungsrate - von 2,07 auf 2,56 Prozent des BIP - verzeichnen. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten im Bereich Forschung und Entwicklung hatte 2007 EU-weit insgesamt 2,3 Millionen Menschen betragen.
Nachfolgend die Reihung der F&E-Ausgaben gemessen am BIP:
Nach
Schweden, Finnland und Österreich kommen Dänemark (2,55 %), Deutschland
(2,54), Frankreich (2,08), Belgien (1,87), Großbritannien (1,79),
Niederlande (1,70), Luxemburg (1,62), Tschechien (1,54), Slowenien (1,45),
Irland (1,31), Spanien (1,28), Portugal (1,18), Estland (1,14), Ungarn
(0,97), Litauen (0,82), Lettland (0,59), Malta (0,59), Polen (0,57),
Griechenland (0,57), Rumänien (0,53), Bulgarien (0,48), Slowakei (0,46) und
Zypern (0,45). Als einziges Land fehlt Italien, dessen Daten nicht vorliegen.
Hier die Details aus der heute (8.9.) von der OECD vorgestellten Studie
"Bildung auf einen Blick 2009" ("Education at A Glance") in Kurzform:
AUSGABEN
PRO SCHÜLER/STUDENT: Diese betrugen 2006 von der Volksschule bis
zur Hochschule kaufkraftbereinigt in Österreich pro Kopf und Jahr
durchschnittlich 10.895 Dollar, im OECD-Schnitt 7.840 Dollar.
BILDUNGSAUSGABEN: 1995 wurden in Österreich noch 6,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Bildung ausgegeben (OECD: 5,4), 2006 waren es nur mehr 5,5 Prozent (OECD: 5,7). Der Anteil der Bildungsausgaben an den öffentlichen Gesamtausgaben ist in diesem Zeitraum in Österreich nur minimal angestiegen auf 11,0 Prozent (1995: 10,8), im OECD-Schnitt stieg er dagegen von 12,9 auf 13,3 Prozent. Von den gesamten Bildungsausgaben wurden 2006 in Österreich 89,2 Prozent von der öffentlichen Hand finanziert, die privaten Investitionen beliefen sich auf 10,8 Prozent.
AUFWENDUNGEN FÜR HOCHSCHULABSOLVENTEN: Mit Aufwendungen in Höhe von 80.283 Dollar pro Hochschul-Absolvent im Jahr 2006 lag Österreich im internationalen Spitzenfeld. Das OECD-Mittel liegt bei 50.547 Dollar.
STUDIENANFÄNGERQUOTE: In Österreich begannen 42 Prozent eines
Altersjahrgangs im Jahr 2007 ein Hochschulstudium, in der OECD 56 Prozent.
Seit 1995 ist dieser Anteil in Österreich um 15 Prozentpunkte gestiegen, im
OECD-Raum um 19 Prozentpunkte.
STUDIENABBRECHERQUOTE: In
Österreich haben im Jahr 2005 24 Prozent ihr Studium abgebrochen, im
OECD-Schnitt waren es 31 Prozent.
HOCHSCHULABSOLVENTEN EINES
JAHRGANGS: In Österreich schließen 22 Prozent eines Altersjahrgangs ein
Hochschulstudium ab (Erstabschluss), im OECD-Schnitt 39 Prozent. Von 1995
bis 2007 ist der Anteil der Hochschulabsolventen in Österreich um zwölf
Prozentpunkte gewachsen, im OECD-Schnitt um 19 Prozent.
AKADEMIKERQUOTE: Der Anteil der Akademiker an der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung liegt in Österreich konstant bei 18 Prozent (2007). Das ist deutlich unter dem OECD-Schnitt von 27 Prozent.
AUSLÄNDISCHE STUDENTEN: Österreich ist mit einem Anteil von 16,7 Prozent ausländischer Studenten im Jahr 2007 - einem der höchsten in den OECD-Ländern - ein beliebter Studienstandort.
BILDUNGSBETEILIGUNG: 21 Prozent der 15- bis 19-Jährigen Österreicher besuchen bereits keine Bildungseinrichtung mehr, damit liegt Österreich im hinteren Drittel der OECD-Länder. Die Beteiligung der 15- bis 19-Jährigen stieg in den OECD-Ländern zwischen 1995 und 2007 im Schnitt von 74 auf 81 Prozent, in Österreich wuchs die Bildungsbeteiligung dieser Altersgruppe in diesem Zeitraum von 75 auf 79 Prozent.
BILDUNGSERTRAG: Ein Hochschulstudium bringt Österreichern im Laufe ihrer Erwerbstätigkeit einen Einkommensbonus von durchschnittlich 178.000 Euro (202.000 Dollar in Kaufkraftparitäten) brutto nach heutigem Wert (2005) gerechnet, Österreicherinnen aufgrund der niedrigeren Löhne ein Plus von 153.000 Euro (174.000 Dollar in Kaufkraftparitäten). Der OECD-Mittelwert liegt bei 186.000 Dollar für Männer und 134.000 Dollar für Frauen.
BETREUUNGSVERHÄLTNIS AN SCHULEN: An Volksschulen kamen in Österreich 2007 statistisch 13,6 Schüler auf einen Lehrer (OECD-Schnitt 16,0), in der Sekundarstufe (Zehn- bis 19-Jährige) 10,6 Schüler (OECD: 13,0).
KLASSENGRÖSSE: Die durchschnittliche Klassengröße lag 2007 in Österreich in der Volksschule bei 19,9 Kindern (OECD: 21,4) und im Sekundarbereich I (Hauptschule, AHS-Unterstufe) bei 24,1 Kindern (OECD: 23,9).
UNTERRICHTSZEIT: Sieben- bis Acht-Jährige haben in Österreich 2007 weniger Unterricht als in den anderen Industriestaaten (735 Stunden pro Jahr gegenüber OECD-Schnitt 790), Neun- bis Elf-Jährige ebenfalls etwas weniger (Ö: 812 Stunden, OECD: 835) und Zwölf- bis 14-Jährige etwas mehr (Ö: 958 Stunden, OECD: 926).
LEHRERGEHÄLTER: Die Lehrergehälter in Österreich liegen laut Daten aus 2007 in der Volksschule mit jährlich 28.172 Dollar (kaufkraftbereinigt) am Anfang der Karriere im OECD-Schnitt (28.687 Dollar), das Höchstgehalt ist mit 55.852 Dollar deutlich höher als in den Industriestaaten (47.747). Im Sekundarbereich I (Hauptschule, AHS-Unterstufe) sind die Anfangsgehälter mit 29.446 Dollar leicht unterdurchschnittlich (OECD: 31.000), das Höchstgehalt mit 58.046 Dollar liegt dagegen deutlich über dem OECD-Schnitt von 51.470 Dollar. Ähnlich die Daten für den Sekundarbereich II (AHS-Oberstufe, BHS): die Anfangsgehälter in diesem Bereich liegen in Österreich bei 29.863 Dollar pro Jahr (OECD: 32.183), am Ende der Karriere gibt es in Österreich maximal 61.170 Dollar, im OECD-Schnitt 54.440 Dollar.