Frankreich

Mindestlohn steigt 2014 auf 9,53 Euro an

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Regierung belässt es bei automatischer Anpassung.

Der Mindestlohn in Frankreich steigt zum Anfang kommenden Jahres um zehn Cent auf 9,53 Euro pro Stunde. Arbeitsminister Michel Sapin gab am Montag in Paris bekannt, dass es die Regierung bei der automatischen, an die Inflation gekoppelten Erhöhung belassen werde.

Der Mindestlohn wird in Frankreich jeweils zum 1. Jänner in Abhängigkeit von der allgemeinen Preisentwicklung angepasst. Dazu gibt es eine feste Rechenregel, die Regierung könnte die Lohnuntergrenze aber auch darüber hinaus anheben. Das hatten die Gewerkschaften gefordert.

Mit dem Anstieg um 1,1 Prozent beträgt der Mindestlohn in Frankreich im kommenden Jahr rund 1.445 Euro brutto im Monat bei einer 35-Stunden-Woche. Netto dürften die rund drei Millionen Angestellten, die in Frankreich den Mindestlohn erhalten, damit monatlich zwölf Euro mehr in der Tasche haben. "Diese Erhöhung bewahrt die Kaufkraft und die Arbeitsplätze der gering Qualifizierten", sagte Sapin.

Eine Expertengruppe zum Mindestlohn hatte empfohlen es bei der automatischen Anpassung zu belassen, weil sonst Jobs verloren gehen und die Wettbewerbsfähigkeit französischer Unternehmen geschädigt werden könnten. Zudem sei der Mindestlohn in Frankreich bereits deutlich höher als in anderen Industriestaaten.

Ende vergangener Woche deutete Sapin an, dass die Regierung den Mindestlohn nicht über die automatische Anpassung hinaus erhöhen würde, wie er es nun auch offiziell erklärte. Frankreichs Staatschef François Hollande hatte den Mindestlohn im Juli 2012, kurz nach seinem Wahlsieg, einmalig um 0,6 Prozent erhöht. In Deutschland wollen Union und SPD einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde einführen.


 

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