Glücksspiel

Fußball-WM lässt Online-Wettanbieter jubeln

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Unternehmen wollen neue Kunden gewinnen und alte reaktivieren.

Die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika dürfte bei den heimischen Online-Wettanbietern für starken Aufwind sorgen. "Für uns bedeuten Großereignisse wie die WM ein 13. Umsatzmonat", sagte Katharina Riedl, Sprecherin des börsenotierten Glücksspielanbieters bwin. Beim Konkurrenten bet-at-home.com geht man sogar von einem 14. Umsatzmonat aus, wie Unternehmenssprecher Claus Retschitzegger im Gespräch meinte. Auch Interwetten ist die WM das absolute Highlight des Jahres. Schon im Vorfeld rühren die Anbieter in der Hoffnung auf neue Kunden kräftig die Werbetrommel.

Online-Wetten

"Das Publikum bei der WM ist sicher breiter als bei einem Fußball-Turnier der zweiten Liga", so Riedl. Beispielsweise sei der unterm Jahr sehr geringe Frauenanteil während einer Fußball-Weltmeisterschaft höher, sagte Interwetten-PR-Manager Michael Summer. Der durchschnittliche Online-Wetter ist männlich, jung, gut gebildet und setzt etwa 10 Euro pro Wette (bwin und bet-at-home) bzw. etwas mehr als 20 Euro (Interwetten) ein.

Wettverhalten

Beim Wettverhalten selbst gebe es bei einer Fußball-WM keine großen Abweichungen, meinten alle drei Unternehmen. "Die häufigste Wette ist 'Wer wird WM-Sieger'", sagte Retschitzegger. Das Gros der jetzt schon abgeschlossenen WM-Wetten verteile sich auf die sieben Mannschaften, die als Favoriten gehandelt werden, u. a. Spanien, Brasilien, Deutschland und Portugal.

Neukundenerwerb

bwin will sich heuer nicht nur auf den Neukundenerwerb konzentrieren, sondern sich verstärkt auch bestehenden, aber nicht mehr aktiven Kunden widmen. Insgesamt sind bei dem Online-Anbieter mehr als 20 Millionen Personen registriert, davon spielen aber nur 2,3 Millionen regelmäßig. bet-at-home erhofft sich von der WM etwa 150.000 Neukunden. Momentan sind etwa 2 Mio. Kunden registriert, aktiv ist laut Retschitzegger knapp die Hälfte.

Eine WM oder EM "sind für uns die absoluten Highlights des Jahres" - das oberösterreichische Unternehmen hat während der WM sogar eine Urlaubssperre verhängt. Auch bwin arbeitet schon seit Wochen auf das Großereignis in Südafrika hin. Riedl: "Es sind um die 70 Buchmacher involviert. Das Core-Team besteht aus 20." Im gesamten WM-Verlauf bietet das Unternehmen 32.000 Wetten an, "das heißt pro Spiel 300 Wetten vor Anpfiff und 200 Live-Wetten", erläuterte die Sprecherin. Das Interwetten-Angebot zur WM umfasst rund 5.000 Wetten.

Ob die Wettanbieter durch die WM aber tatsächlich mehr verdienen, lässt sich schwer voraussagen, da die Erträge stark von den Spielausgängen abhängen. "Favoritensiege sind schlecht für die Buchmacher, Außenseitersiege gut", so Riedl.

bwin hofft außerdem, wie geplant noch vor Beginn der WM eine Sportwetten-Lizenz für Frankreich zu erhalten. Frankreich sei "ein riesiger Markt" und gerade dabei, das staatliche Glücksspielmonopol aufzuheben, sagte Riedl. bwin ist in Frankreich wegen der unklaren rechtlichen Situation schon unzählige Male vor Gericht gestanden. Kürzlich hat das Unternehmen einen Sieg gegen französische Casino-Anbieter errungen. Interwetten und bet-at-home haben sich für Frankreich nicht beworben.

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