Agrarförderung

349 Betriebe bekamen mehr als 100.000 €

Teilen

Die österreichische Transparenzdatenbank ist nun wieder online.

Seit heute, Freitag, ist die österreichische Agrar-Transparenzdatenbank wieder im Internet abrufbar. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshof (EuGH) vom November 2010 werden Agrarsubventionen an einzelne Bauern aus Datenschutzbedenken aber nicht mehr veröffentlicht. 349 Unternehmen, Vereine und andere Institutionen (juristische Personen) erhielten im Wirtschaftsjahr 2010 (Oktober 2009 bis Oktober 2010) mehr als 100.000 Euro an EU-Agrarförderungen. Am meisten erhielt der gemeinnützige Waldpflegeverein Tirol mit 4,07 Mio. Euro, gefolgt von der FLG Futtermittel Logistik mit 3,72 Mio. Euro und dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) Steiermark mit 3,36 Mio. Euro. Insgesamt wurden Förderungen an 4.364 juristische Personen ausgeschüttet.

Keine Exporterstattung für Zucker mehr
Aufgrund einer Reform der EU-Zuckermarktordnung hat es im Jahr 2010 keine Exporterstattung für Zucker mehr gegeben. Die Differenz zwischen EU-Zuckermarktpreis und Weltmarktpreis wurde zuvor den Unternehmen ausgeglichen: 2009 hatte noch der Fruchtsafthersteller und Red Bull-Abfüller Rauch mit 7,21 Mio. Euro die Agrarförder-Liste angeführt. Auch die Agrana Zucker, 2009 noch mit 3,41 Mio. Euro Exporterstattung gefördert, ging 2010 leer aus. Die Rübenbauern erhalten aber noch über die FLG Futtermittel Logistik rund 3,72 Mio. Euro an Förderung.

"Wir können mit der Veröffentlichung von juristischen Personen leben", sagte August Astl, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich, im Gespräch mit der APA. Weil die Förderungen an die Bauern nicht mehr veröffentlicht werden, gebe es jetzt keine Neiddebatte mehr.

Der Waldpflegeverein Tirol ist ein gemeinnütziger Verein bei dem 1.000 Waldbesitzer Mitglied sind, sagte Geschäftsführer Christian Schwaninger. Gefördert wurden "Schutzwaldverbesserungsprojekte", unter anderem die Aufforstung und die Nutzung von Altholz. Die EU-Förderungen für die Waldbesitzer würden über den Verein abgerechnet.

Auch RWA in den Top 10
Ebenfalls in den Top 10 ist die RWA Raiffeisen Ware Austria mit rund 2,91 Mio. Euro an Agrarsubventionen: Für die öffentliche Lagerhaltung (Einlagerung) von Agrar-Rohstoffen gab es eine Förderung von 2,91 Mio. Euro. Die Obst-Erzeugergemeinschaft Obst Partner Steiermark erhielt "Marktordnungszahlungen" für eine nachhaltige Produktion in der Höhe von 2,83 Mio. Euro. Auch ein Förderungsspitzenreiter, die Genussregionen Marketing, erhielt aus dem Fördertopf "Investitions-und Regionaloffensive - sonstige Maßnahmen" rund 2,87 Mio. Euro.

Der Agrarbetrieb der Stiftung Fürst Liechtenstein, traditionell einer der größeren Förderungsempfänger unter den Landwirtschaftsbetrieben, hat es nicht in die Top 10 geschafft: Er erhielt rund 1,39 Mio. Euro an Agrarförderungen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.