Die von der niederländischen Regierung verstaatlichte Bank ABN Amro hat im ersten Halbjahr erneut einen Milliardenverlust verbucht. Das Minus von 2,65 Mrd. Euro häuften allerdings ausschließlich Geschäftsteile an, die im Zuge der ABN-Aufspaltung bald an die in britischem Staatsbesitz befindliche Royal Bank of Scotland gehen sollen.
Allein die Rückstellungen für faule Kredite beliefen sich hier auf 1,71 Mrd. Euro, wie die Niederländer am 26. August mitteilten. Die vom niederländischen Staat erworbenen Teile des Geldhauses erwirtschafteten dagegen einen Gewinn von 77 Mio. Euro. Die rechtliche Trennung von den RBS-Firmenteilen sei auf gutem Wege, hieß es weiter.
Die RBS hatte ABN Amro gemeinsam mit dem belgisch-niederländischen Finanzkonzern Fortis und dem spanischen Institut Santander kurz vor Ausbruch der Finanzkrise 2007 für rund 70 Mrd. Euro gekauft.
Mit der weltgrößten Bankenübernahme hatten sich aber sowohl Fortis als auch RBS verhoben. Daraufhin geriet ABN über Umwege in Staatsbesitz. Die niederländische Regierung will nun ABN und die niederländischen Teile von Fortis in ein neues Geldhaus verschmelzen und 2011 oder später wieder privatisieren.