AIG verkauft für 2 Mrd. Dollar Flugzeuge an Macquarie

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Der staatlich kontrollierte US-Versicherer setzt seinen Ausverkauf fort. Aus dem Bestand der Flugzeug-Leasingeinheit von AIG wurden 53 Passagierjets für 2 Mrd. Dollar (1,5 Mrd. Euro) in bar veräußert. Käufer ist die australische Investmentbank Macquarie, die die Wirtschaftskrise nutzt, um günstig Vermögenswerte einzusammeln.

AIG hat die Flugzeuge 300 Mio. Dollar unter ihrem Buchwert abgegeben. Mit dem Deal weitet Macquarie ihr Flugzeug-Portfolio um 40 % aus.

Eigentlich sollte die Flugzeug-Leasingsparte des einst weltgrößten Versicherers, der in der Finanzkrise kurz vor dem Kollaps stand und mit Staatshilfen von 182 Mrd. Dollar gerettet werden musste, ganz verkauft werden. Das gelang aber nicht. AIG trennt sich seit Monaten von zahlreichen Unternehmensteilen, um die Hilfen zurückzahlen zu können.

Zum Beispiel wurden die Kronjuwelen, das asiatische Versicherungsgeschäft, für mehr als 35 Mrd. Dollar an den britischen Versicherer Prudential abgegeben. Es ist die größte Transaktion in der Branche. Prudential teilte am Mittwoch mit, Rob Devey werde die Integration der übernommenen AIG-Sparte verantworten. Er war bisher für die europäischen Aktivitäten von Prudential zuständig.

Hypo Alpe Adria-Bank wird Privatflieger nicht los

In Österreich hat indessen die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria-Bank Probleme mit ihrem Firmenjet. Dieser wurde zwar unter öffentlichen Druck verkauft, fiel aber nun wieder in den Schoß der Bank zurück, berichtet die "Presse". Der Learjet 35A sei im Rahmen eines "normalen Kundengeschäfts" zugeflogen. Auf gut Deutsch: Da hat sich wohl ein Kunde mit dem Kredit übernommen.

Laut "Presse" ist der Weiterverkauf kein leichtes Unterfangen. Auf den Websites von US-Gebrauchtflugzeughändlern werden diese Maschinen derzeit zu Preisen zwischen 500.000 und knapp zwei Mio. Dollar - je nach Zustand und Alter - angeboten. Über solche Preisvorstellungen hätten Verkäufer vor der Finanzkrise höchstens müde gelächelt.

Bei der Kärntner Problembank wird jedenfalls beteuert, der Jet stehe im Hangar und werde "selbstverständlich" nicht vom Management genutzt. Die 35A gilt nicht als das allersicherste Flugzeug. Von den insgesamt knapp 700 erzeugten Modellen gingen bisher fast 50 "verloren", heißt es in dem Bericht.

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