Embargo gegen Iran

Angst vor Explosion der Ölpreise

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Das Öl-Embargo der EU gegen den Iran ließ die Ölpreise leicht steigen.

Die Verschärfung der EU-Sanktionen gegen den Iran wegen dessen Atomprogramms -am Montag wurde ein Öl-Embargo gegen den islamischen Gottesstaat beschlossen -treibt Spekulationen über einen Anstieg der Ölpreise an. "Wir glauben, dass dieser Schritt schwerwiegende Konsequenzen für die Europäer haben wird", teilte das iranische Außenministerium gestern mit.

Dass der Importstopp der EU für iranisches Öl nicht folgenlos bleibt, glaubt auch Josef Auer, Öl-Experte der Deutschen Bank, im Gespräch mit der Online-Redaktion der deutschen Tageszeitung Die Welt. Er rechnet damit, dass die Preise für Benzin und Diesel an den Zapfsäulen mittelfristig um weitere zehn Cent pro Liter steigen werden. Der Importstopp für iranisches Öl soll ab Juli in Kraft treten.

Brent-Öl gestiegen
Aktuell wären Steigerungen bei den Spritpreisen aber in keiner Weise gerechtfertigt, argumentiert Martin Grasslober, Verkehrswirtschaftsexperte des Autofahrerklubs ÖAMTC. Der Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent war gestern in der Früh mit 110,80 Dollar um 22 Cent teurer als zu Wochenbeginn. Im weiteren Tagesverlauf fielen die Notierungen wieder (siehe Grafik). Die EU bezog 2011 insgesamt 4,4 %ihres Rohöls aus dem Iran -allerdings sehr unterschiedlich verteilt. Die Krisenstaaten Griechenland, Spanien und Italien waren zu 13 %und mehr von Irans Öl abhängig.

Dennoch könne von einer drohenden Ölknappheit keine Rede sein, so ÖAMTC-Experte Grasslober. Weil die Spritpreise zudem bereits konstant auf einem extrem hohen Niveau liegen (siehe Grafik), verlangt der Autofahrerklub von der Politik, "alles zu unternehmen, um die Konsumenten zu schützen".

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