Die Kärntner Beteiligungsgesellschaft AvW Gruppe AG will in den nächsten 2-3 Jahren Unternehmensbeteiligungen verkaufen und mit dem lukrierten Kapital die Inhaber der rund 150.000 Genussscheine auszahlen. Pro Schein sollen 100-200 Euro ausgeschüttet werden.
Dies könnte nach heutigen Überlegungen über eine Kapitalherabsetzung oder Dividendenausschüttung erfolgen, hieß es. Die AvW Gruppe hat im Herbst 2008 im Zuge interner Turbulenzen den Rückkauf der Genussscheine eingestellt. Etwa 12.000 Anleger sind betroffen, einige von ihnen sind bereits vor Gericht gezogen. Ein kleiner Teil der Papiere wurde an der Frankfurter Börse gehandelt. Anfang Oktober 2008 war ein Schein laut damaligen Unternehmensangaben noch 3.275 Euro wert.
Welche Beteiligungen die AvW Gruppe abstoßen will und wann damit begonnen werden soll, wurde nicht bekanntgegeben. Die AvW Gruppe hält derzeit rund 3,5 % an RHI, etwa 33 % an C-Quadrat, rund 30 % an Binder&Co, etwa 11 % an Ecotel, rund 9 % an S&T, rund 6 % an Euromicron und etwa 76 % an AvW Invest AG.
Die AvW Invest AG wiederum ist mit rund 21 % an S&T, mit etwa 16 % an Realtech, mit rund 11 % an Hirsch Servo und mit etwa 5 % an GFT beteiligt. Die Kurse aller großen Beteiligungen seien seit Anfang 2009 stark gestiegen und die Aufwärtsdynamik sollte sich 2010 und 2011 fortsetzen, so die AvW.
Wenn die AvW Gruppe pro Genussschein 100 bis 200 Euro zahlen will, bräuchte sie etwa 14,9 bis 29,8 Mio. Euro. Laut einer Unternehmenssprecherin gibt es rund 149.000 Papiere. Zu derzeitigen Börsekursen wären die genannten Beteiligungen von AvW Invest und Gruppe in etwa 88 Mio. Euro wert - den Anteil der Gruppe an der AvW Invest nicht mitgerechnet. Der geplante Beteiligungsverkauf würde also bis zu ein Drittel des Portfolios der AvW betreffen.