AWD legt strengere Kriterien für Berater an

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Der in die Kritik geratene Finanzdienstleister AWD will in Österreich mit mehr Transparenz und Qualität wieder durchstarten. Teile des neuen Geschäftsmodells seien unter anderem eine Ausbildungsoffensive bei den Beratern sowie eine strengere Kontrolle der Produkte, kündigte der neue AWD Österreich-Vorstand Ralph Müller an.

Die Umsetzung soll bis Jahresende in mehreren Schritten erfolgen. Gegen AWD laufen wegen der Vermittlung von Immofinanz/Immoeast-Aktien an Kleinanleger zahlreiche Verfahren. Kunden fühlten sich von AWD schlecht beraten und klagten den Finanzberater.

AWD habe die Zeichen der Zeit erkannt, so AWD-Chef Müller. Die Ausbildung der AWD-Finanzberater soll nun deutlich "nachgeschärft" werden. In Zukunft werde es bei AWD nur mehr staatlich geprüfte Finanzberater geben. Nach der 18-monatigen Ausbildung in einer internen AWD-Akademie muss die Prüfung der Wirtschaftskammer zum "gewerblichen" Vermögensberater abgelegt werden. In Ausbildung befindliche Berater werden nur zusammen mit geprüften Vermögensberatern Kunden beraten dürfen.

Fokus auf breitgestreute Investmentfonds

In der Kapitalanlage-Beratung werde man künftig schwerpunktmäßig auf breitgestreute Investmentfonds zurückgreifen und nicht auf einzelne Aktien, sagte Müller. Kunden erhalten nun bei jeder Finanzberatung drei Produktvorschläge, bei der die Berater über Vor- und Nachteile der Produkte aufklären müssen. Beim Provisionsmodell für die Berater werde es aber keine "epochalen" Änderungen geben. Die Provisionen müssen dem Kunden auch in Zukunft offengelegt werden. Die Berater seien bei AWD nicht von "Vertriebsdruck" betroffen, betonte Müller.

Die Anzahl der heimischen AWD-Berater hat sich vom Höchststand von rund 900 auf aktuell 750 reduziert. Man wolle aber "einige hundert" neue Berater engagieren, um die hohen Wachstumsziele zu erreichen, kündigte Müller an, der seit Anfang Juli an der Spitze von AWD steht. Der ehemalige Bank-Austria-Privatkundenvorstand Müller hat einen Vierjahresvertrag als Vorsitzender der AWD Österreich GmbH sowie als Vorsitzender der ebenfalls in Wien ansässigen AWD CEE Holding GmbH.

Für 2009 rechnet AWD mit keinem finanziell besonders erfolgreichem Geschäftsjahr. 2008 ist der Betriebsgewinn des Finanzdienstleisters in Österreich und den Ostländern bei einem Umsatz von 114,5 Mio. Euro auf 4,2 Mio. Euro um fast 90 Prozent eingebrochen. Derzeit betreue AWD-Österreich 300.000 Kunden, 2009 habe es bisher 50.000 neue Abschlüsse gegeben.

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