Längere Öffnungszeiten

Banken wollen mehr Kundenservice bieten

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Bank Austria und Erste Bank wollen länger offen haben.

Banken tragen sich wieder mit dem Gedanken, die Schalteröffnungszeiten zu verlängern. Einen Vorstoß startet die Erste Bank, Österreich-Tochter der börsenotierten Erste Group.

"Wir wollen die Kunden dort abholen, wo sie sind", sagte Privat-und Firmenkundenvorstand Peter Bosek am Mittwochabend bei einer Pressekonferenz mit Erste-Bank-Vorstandssprecher Thomas Uher. Die Erste Bank hat ihre eigenen Inlandsfilialen in Ostösterreich, vor allem in Wien. Außerdem kooperiert sie mit den OMV-Tankstellenshops, eine frühere Kooperation mit Tchibo könnte wiederholt werden.

Öffnungszeiten
"Im Filialgeschäft denken wir natürlich über die Öffnungszeiten nach", sagte Bosek. Die Varianten werden noch geprüft. So ist nicht ganz klar, ob der Samstagvormittag ein guter Tag für Bankgeschäfte ist oder ob man nicht besser unter der Woche gegen den Abend verlängert.

Das könnte bedeuten, dass die Wochentags-Schalterzeiten den bisher schon ausgedehnteren Beraterzeiten (nach Vereinbarung bisher Montag bis Freitag 7 bis 19 Uhr) angenähert werden, wurde angedeutet. Entschieden werden soll im ersten Halbjahr.

Die Regelöffnungszeiten in den Erste-Filialen in Wien sind bisher Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag 8 bis 12:30 Uhr und Nachmittags jeweils von 13:30 bis 15 Uhr. Am Donnerstag haben die Niederlassungen in Wien am Nachmittag bis 17:30 Uhr offen. In der Wiener Innenstadt, etwa auch in der Hauptanstalt, gibt es keine Mittagspause. Lokal gibt es auch Ausnahmen von diesen Regelöffnungszeiten.

Bank Austria: "Öffnungszeiten sind bei uns auch ein Thema"
"Die Öffnungszeiten sind bei uns auch ein Thema", sagte Bank Austria-Sprecher Martin Halama am Donnerstag. Für eine Ausweitung der Schalteröffnungszeiten sieht die Bank Austria aber keinen unmittelbaren Bedarf. Die Gruppe arbeite vielmehr an "sehr innovativen" neuen Modellen, die eine deutliche Ausweitung der Beratungszeiten umfassten. Details nannte er noch nicht. Bisher können Bank Austria-Kunden für individuelle Beratungsgespräche bis 18 Uhr in die Bank. Die Kassazeiten sind bei der Bank Austria im wesentlichen ident mit denen der anderen Großbanken, so auch mit denen der Ersten.

BAWAG: Keine Änderungen geplant
In der BAWAG stehen aktuell keine weiteren Änderungen an. Eine Sprecherin verwies auf die gemeinsam mit der Post geführten Filialstandorte, in denen ohnedies längere Öffnungszeiten analog der Post gelten. Zum Teil hätten diese Niederlassungen bis 20 Uhr offen.

Raiffeisen: "Fühlen uns nah am Kunden"
Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien ließ sich am Donnerstag nicht in die Karten schauen, ob sie es bei den jetzigen Schalter- und Beratungszeiten in den Filialen vor allem in Wien belassen wird. "Wir fühlen uns sehr nah beim Kunden und entwickeln uns weiter", meinte ein Sprecher. Über konkrete Pläne für eine solche "Weiterentwicklung" wollte die Bank heute noch keine Angaben machen. Am Vormittag erst hat die Bank in Wien-Liesing nach der Zusammenlegung zweier kleinerer Standorte dort eine große Niederlassung aufgemacht.

67 Bankstandorte betreibt Raiffeisen in Wien, davon 49 als Privatkundenniederlassungen und sieben als Private-Banking-Einheiten. Derzeit legen die meisten Banken einen stärkeren Focus auf die Filialpräsenz. "Vor zehn Jahren haben uns alle Berater gesagt, das Filialgeschäft wird untergehen. Jetzt sagen sie uns das Gegenteil", hatte RLB-Vizechef Georg Kraft-Kinz vorige Woche bei einer Podiumsdiskussion berichtet.

 

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