Die Bawag dürfte schon bald staatliches Kapital - insgesamt 550 Mio. Euro - erhalten. Wie alle anderen Großbanken auch, hat das Institut um Partizipationskapital angesucht. Mit den staatlichen Mitteln, für die Zinsen gezahlt werden müssen, soll die Finanzkraft gestärkt werden.
Zuletzt gab es bei den Verhandlungen mit dem Finanzministerium einen Konflikt darüber, in welchem Ausmaß Bawag-Eigentümer Cerberus mitzieht. Der US-Fonds sollte aus Sicht des Finanzministeriums einen substanziellen Beitrag leisten.
„Feintuning“
Jetzt dürfte bei den seit Monaten laufenden Verhandlungen ein Durchbruch erzielt worden sein. Die Bank selbst wollte das nicht betätigen, sagte aber: Es gebe „gute Fortschritte“, derzeit sei man gerade beim „Feintuning“. Kürzlich hatte Cerberus von einem finanziellen Beitrag von 205 Mio. Euro gesprochen, möglicherweise sind es jetzt mehr geworden, so Finanzkreise. Der Staat will 550 Mio. Euro überweisen, einen Teil davon will die Bank später bei Dritten platzieren, der Anteil der Republik soll sich letztendlich auf 385 Mio. Euro belaufen.
Sollte die Bawag das Geld erhalten, sind im Finanzministerium nur noch die Verhandlungen mit der Bank Austria offen. Eine Lösung wird es voraussichtlich im September geben.