Bundesbank hat bei Hypo Real Estate Geld angelegt

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Die Deutsche Bundesbank hatte nach einem Zeitungsbericht mitten in der akuten Problemphase des Immobilienfinanzierers HRE im September 2008 Milliardensummen bei der Hypo-Real-Estate angelegt. Das berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf ein Dokument der Bundesbank, das als "Geheim amtlich geheimgehalten" eingestuft sei.

Als die deutsche Regierung am Wochenende vom 26. bis 28. September an der dramatischen Rettungsaktion für die HRE beteiligt war, seien rund 2,3 Mrd. Euro beim HRE-Konzern angelegt gewesen, davon auch eine Summe von rund 5 Mio. Euro für die Finanzaufsichtsbehörde BaFin. Die Bundesbank war zunächst für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Das "Handelsblatt" zog aus diesen Informationen den Schluss, die beiden obersten Bankenkontrolleure in Deutschland, die Bundesbank und die BaFin, hätten sich in der entscheidenden Phase der HRE-Rettung in einem schweren Interessenkonflikt befunden. Bundesbank-Chef Axel Weber hatte ebenso wie BaFin-Chef Jochen Sanio an den Sitzungen Ende September teilgenommen, bei denen letztlich ein Rettungspaket für die HRE beschlossen wurde.

Das Dokument, auf das sich das Handelsblatt bezog, trägt der Zeitung zufolge das Datum 28. September - also unmittelbar die Zeit der Rettungsaktion. Einen Tag zuvor hätten Weber und Sanio an den deutschen Finanzminister Peer Steinbrück wegen der Probleme des Immobilienfinanzierers geschrieben und die Bankenrettung als alternativlos bezeichnet.

Bei der Anlagesumme der Bundesbank von 2,3 Mrd. Euro bei der HRE gehe es um Auftragsgeschäfte, darunter für die Bundesagentur für Arbeit. Weber und Sanio sollen am 30. Juli im dem Untersuchungsausschuss des Bundestages gehört werden, die die Vorgänge bei der HRE und ihre Verantwortlichkeiten - insbesondere die des deutschen Finanzministeriums - klären sollen.

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