Die in der Finanzkrise nur mit Staatshilfen am Leben gehaltene französisch-belgische Bankengruppe muss stark schrumpfen. Das ist eine Auflage, die die EU-Kommission zum Sanierungsplan verhängte. Das heißt Redimensionierung in West und Ost, die Bilanzsumme muss um ein Drittel sinken.
Die Banksparten in Italien, Spanien und der Slowakei müssen verkauft werden. Auch eine türkische Versicherungsbeteiligung muss abgestoßen werden. Die türkische Denizbank (im Dexia-Eigentum) äußerte sich zufrieden, weiter zum Kerngeschäft zu zählen. Namentlich die Aktivitäten der Denizbank-Gruppe in der Türkei, in Österreich und Deutschland würden "infolge ihres starken Beitrags" sogar weiter ausgebaut.
Einigung mit Brüssel
Vor dem Wochenende hatten sich Dexia und die EU-Kommission nach langen und zähen Verhandlungen auf die Restrukturierungsauflagen geeinigt. Verkauft würden müssen nun bis Ende 2012 die Mehrheitsbeteiligungen an den beiden in der Finanzierung von Kommunen tätigen Töchtern Dexia Crediop in Italien, Dexia Sabadell in Spanien sowie die slowakische Bankentochter Dexia Banka Slovensko.
Schon verkauft hat Dexia den Anteil am US-Anleiheversicherer FSA, eine Beteiligung am französischen Credit du Nord sowie - infolge des Kommunalkredit-Beinahe-Zusammenbruchs die Kommunalkredit Austria (der Anteil wurde vor gut einem Jahr notverstaatlicht), dafür ging der einstige Osteuropaanteil der Kommunalkredit an Dexia. Dort wird ebenfalls redimensioniert.