Die genossenschaftliche deutsche DZ Bank will ihre Kapitalerhöhung über 400 Mio. Euro noch in diesem Monat durchziehen. Vorstandschef Wolfgang Kirsch kündigte an, dass am 14. September die mehr als einwöchige Bezugsfrist für die neuen Anteilsscheine beginne. "Wir bereiten uns damit auf noch schlechteres Wetter vor", betonte Kirsch auf einer Branchenkonferenz in Frankfurt.
Die Kapitalerhöhung des Spitzeninstituts soll von den Volks- und Raiffeisenbanken und anderen genossenschaftlichen Eigentümern der DZ Bank gezeichnet werden. Die Großaktionärin WGZ Bank aus Düsseldorf hat die Beteiligung bereits angekündigt. Die Frankfurter DZ Bank hat ihre Kapitalausstattung in diesem Jahr mit einer Nachranganleihe bereits um eine halbe Milliarde Euro gestärkt. Daneben schirmt der genossenschaftliche Bankenverband in Deutschland ein Portfolio riskanter Wertpapiere ab, was zusätzliches Eigenkapital freisetzt.
Der Finanzbedarf ergab sich durch einen Milliardenverlust im vergangenen Jahr - ausgelöst von hohen Abschreibungen in Folge der Finanzkrise. In den ersten sechs Monaten profitierte die DZ Bank jedoch von der Erholung der Finanzmärkte und schrieb wieder Gewinne. Die deutsche DZ Bank ist mit 25 Prozent und einer Aktie an der österreichischen Volksbank AG (ÖVAG) beteiligt. Die ÖVAG hat in Österreich im April eine Milliarde Euro Staatshilfe erhalten und fährt gerade einen radikalen Sparkurs.