Ein Grundstücksverkauf auf den Bermudas rollt die Suche nach den Flöttl-Millionen wieder auf. Elsner fragt: Warum will niemand das Geld?
Ruth Elsner, die Frau des in U-Haft sitzenden Ex-Bawag-Chefs Helmut Elsner, erhebt über ihre Anwälte schwere Vorwürfe gegen die Justiz. Ihr Hauptkritikpunkt: Die Suche nach den Hunderten Mio. Euro, die Spekulant Wolfgang Flöttl verzockt hat, wurde nie ernsthaft angegangen. Weder Justiz noch ÖGB oder Neo-Bawag-Eigner Cerberus seien am Verbleib des Vermögens interessiert gewesen.
Widersprüche um Flöttls angebliche Mittellosigkeit
Konkret geht es um ein Grundstück in Tucker’s Town auf den Bermudas. Laut der privaten Ermittlergruppe Egmont hat Flöttl beim Verkauf der Liegenschaft rund 21 Mio. Euro kassiert. Dieses Geld soll nie in Flöttls offiziellem Vermögen aufgeschienen sein. Er selbst behauptete später, nahezu mittellos zu sein.
Flöttl, für den die Unschuldsvermutung gilt, lebt aber unvermindert auf großem Fuß und unternimmt gar Jachtausflüge in Florida (ÖSTERREICH berichtete).Elsners Anwälte wollen zudem den Prozess rund um den sogenannten Plastiksackerl-Kredit an Ex-Konsum-Chef Hermann Gerharter neu aufrollen. Elsner bekam für eine angeblich freihändige Kreditvergabe an Gerharter zweieinhalb Jahre Haft aufgebrummt. Nun glauben die Anwälte, den Bawag-Kassierer ausfindig machen zu können, der das Geld ausgehändigt hat, und wollen ihn in einem neuen Verfahren als Zeugen.
Angst vor freiem Elsner als Bawag-Aufdecker
Ruth Elsner vermutet in bislang unaufgeklärten Vermögensverschiebungen den wahren Grund für die U-Haft ihres Mannes und setzt nach: „Flöttls Vermögen wurde nicht eingefroren, dafür meines, das Geld der Frau des Sündenbocks im Bawag-Prozess.“