Währungs-Krise

EU plant Euro-Aus für Griechen

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Kommissar gibt Rausschmiss-Plan zu: Gelddruckerei bereitet schon Drachme vor.

Die Eurokrise breitet sich aus wie ein Lauffeuer. Gestern gab es wieder neue Hiobsbotschaften. Ein Euro-Aus der Griechen rückt immer näher.

EU-Handelskommissar Karel De Gucht gab am Freitag zu, dass an Notfall-Plänen für einen Euro-Austritt Griechenlands gearbeitet wird: „Das Endspiel hat begonnen und ich weiß nicht, wie es ausgehen wird.“

Die Kreditwürdigkeit Griechenland wurde von der Ratingagentur Fitch von der Note B– auf ein CCC abgewertet. Das bedeutet: Die Experten halten eine Staatspleite für immer wahrscheinlicher. Als diese Nachricht bekannt wurde, stürzte der Euro-Kurs ab, erholte sich aber Freitagnachmittag wieder.

In den Wettbüros geben die Buchmacher (online bei Interwetten) dem Verbleib der Griechen im Euro nur mehr 50 %.

Die weltgrößte private Banknoten-Druckerei De La Rue stellt sich bereits auf die baldige Herstellung von Drachmen ein.

Innerhalb Griechenlands herrscht indessen weiter Chaos: Das Parlament löste sich 12 Tage nach der Wahl auf – bereitet somit den Weg für Neuwahlen. Gewinnen die radikalen Linken von Alexis Tsipras die nächste Wahl, soll das Sparpaket entschärft werden. Für die EU möglicherweise ein Austrittsgrund.

Auch beim G8-Gipfel der wichtigsten Industriestaaten ist die Euro-Krise das Hauptthema. Auf dem Landsitz von US-Präsident Obama soll ein Ausweg gefunden werden.

Spanien: Banken vor Kollaps

Lange war es still um Spanien, doch jetzt kommt der Staat wieder in wirtschaftliche Bedrängnis: Am Freitag wurden gleich 16 Banken auf einen Schlag von der Rating-Agentur Moody’s abgestuft. Eine bedrohliche Situation: Moody’s-Experten meinen, das Land bekommt sein marodes Finanzsystem kaum in den Griff. Die Möglichkeiten, Banken zu stützen, seien immer geringer. Nun beginnt, wie auch schon in Griechenland, der Ansturm der Menschen auf ihre Ersparnisse. Konten werden leer geräumt, die Banken sind noch mehr geschwächt.

Die Bevölkerung leidet immer mehr: Die Regierung beschloss neue Sparmaßnahmen in der Höhe von von 10 Milliarden Euro bei Bildung und Gesundheit.

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