Auf Europas Banken könnten deutlich höhere Kosten für die Einlagensicherung ihrer Kunden zukommen. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" will die EU-Kommission erreichen, dass die Institute künftig im Schnitt drei- bis fünfmal soviel in die Sicherungssysteme einzahlen wie bisher und so langfristig 2 % ihrer Spareinlagen in Notfonds vorhalten.
Nach einem der Zeitung vorliegenden vertraulichen Papier, das die Kommission kürzlich den Mitgliedstaaten präsentiert habe, wären nach zehn Jahren dadurch vorfinanzierte Mittel von 128 Mrd. Euro eingesammelt.
Zurzeit seien die Einlagensicherungen mit europaweit 23 Mrd. Euro völlig unterfinanziert, heißt es in dem EU-Papier. Derzeit zahlen die privaten deutschen Geldinstitute zum Beispiel jährlich nur 0,06 % ihrer Kundengelder in den Einlagenfonds des Bundesverbands deutscher Banken (BdB).
Tatsächlich hatte etwa in Deutschland schon die Pleite der relativ kleinen Frankfurter Lehman-Tochter die Sicherungssysteme überfordert. Der Einlagenfonds des Bankenverbands konnte die Lehman-Kunden nur mit Hilfe einer Garantie des staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin entschädigen.