Der Euro-Kurs rutschte auf seinen tiefsten Stand seit September.
Die Panik auf den Finanzmärkten steigt, der Kurs des Euro sackt ab: Am Dienstag wurde erstmals seit vergangenem September die Marke von 1,30 Dollar unterboten, der Euro rutschte bis auf 1,2981 Dollar ab. Danach konnte sich die Europawährung zwar wieder etwas erholen, die Nerven auf den Geldmärkten liegen aber weiterhin blank. Auch gegen den Schweizer Franken und den Yen gab der Euro deutlich nach – schlechte Nachrichten für Fremdwährungskreditnehmer.
Schulden-Ringelspiel
Bestimmendes Thema war weiter die Sorge um eine Ausweitung der Schuldenkrise in Europa auf weitere Länder: „Alle gehen derzeit aus dem Euro raus“, so ein Wiener Devisenhändler.
Fokus nach Irland jetzt bei Spanien und Portugal
Seit Irland unter den Schutzschirm geflüchtet ist, wendet sich das Augenmerk immer mehr Portugal und Spanien zu: Die portugiesische Nationalbank warnt bereits vor einer „ernsten Situation“. Aber das Nervenzittern weitet sich aus: Auch die Haushaltssituation in Italien und Belgien wird zunehmend skeptisch beäugt, denn auch hier gibt es hohe Schulden. Die Ausfallversicherungen auf Anleihen dieser Länder verteuerten sich deutlich. Marktgerüchte gibt es nun sogar über Deutschland und Frankreich, die Kernländer und mit Abstand größten Volkswirtschaften der Währungsunion.
Gold immer teurer
Wirklich abgesehen haben es die nervösen Investoren und Spekulanten jedoch weiterhin auf Portugal und Spanien. Spanien leidet unter den Nachwehen einer geplatzten Immobilienblase. Die Sorge um den Euro lässt den Goldpreis auf Rekordstände steigen: In Dollar liegt er jetzt bei 1375,55 auf sehr hohem
Niveau; in Euro hat er mit zuletzt 1050,86 Euro sogar das Hoch vom 8. Juni noch leicht übertroffen. Auch hier ist die Schuldenkrise schuld, sagen Händler.