Mit voller Wucht

Euro-Schuldenkrise trifft Bank of America

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Auch die Großbank Goldman Sachs ist von der Krise hart betroffen.

Die Schuldenkrise schlägt auch bei den US-Großbanken durch. Die Sorge vieler Anleger vor einem Staatskollaps in Europa lastet vor allem auf dem einst so einträglichen Investmentbanking. Zwei Häuser, die es im dritten Quartal besonders hart getroffen hat, sind die Bank of America und Goldman Sachs.

Enttäuschendes Quartal
Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein sprach am Dienstag in New York von einem enttäuschenden Quartal und machte das unsichere wirtschaftliche Umfeld dafür verantwortlich. Die Wall-Street-Größe schrieb den zweiten Verlust in ihrer Geschichte als börsennotiertes Unternehmen. Das erste Mal hatte Goldman Sachs während der Finanzkrise 2008 Geld verloren, als der Finanzmarkt fast kollabiert war.

Goldman Sachs verlor nun unterm Strich 428 Mio. Dollar (313 Mio. Euro), nachdem die als Gelddruckmaschine bekannte Bank im Vorjahreszeitraum noch 1,7 Mrd. Dollar eingeheimst hatte. Zwar lief das Kapitalmarktgeschäft immer noch besser als bei so manchem Konkurrenten. Doch die eigenen Vermögenswerte schrumpften in den Marktturbulenzen, etwa die Beteiligung an der chinesischen Bank ICBC.

Bei der Bank of America kam das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen beinahe zum Erliegen, weil die Investoren mit ihren Geldanlagen zögerten. Dadurch entgingen der Bank wichtige Einnahmen. Sie verlor im Investmentbanking 302 Mio. Dollar, nachdem die Sparte im vergangenen Jahr noch 1,5 Mrd. Dollar verdient hatte.

Konzernweiter Gewinn
Dagegen kehrte die Bank of America konzernweit in die Gewinnzone zurück und verdiente unterm Strich 5,9 Mrd. Dollar. Das gelang ihr allerdings nur aufgrund einer ganzen Reihe an Sondereffekten, wozu die Neubewertung von Schulden oder der Verkauf von Anteilen an der China Construction Bank zählten.

Die Bank of America hatte im Vorjahreszeitraum noch einen Verlust von unterm Strich 7,6 Mrd. Dollar ausgewiesen und im Vorquartal sogar ein Rekordminus von 9,1 Mrd. Dollar eingefahren. Der Grund damals waren massenhaft faule Kredite sowie zwielichtige Hypotheken-Geschäfte.

Die Bank of America hatte sich die meisten der Probleme mit Zukäufen während der Finanzkrise ins Haus geholt. Dafür müssen nun die Mitarbeiter büßen: Im Rahmen eines massiven Umbaus fallen in den kommenden Jahren rund 30.000 Jobs weg.

Operativer Lichtblick in diesem Quartal war ausgerechnet das lange siechende Privatkundengeschäft. Es habe sich in einer "sehr herausfordernden Umgebung" als Stütze erwiesen, sagte Bankchef Brian Moynihan. Vor allem die Kreditkarten warfen gutes Geld ab. Zudem zahlten die Hausbesitzer ihre Raten wieder pünktlicher.

Schwächen ausgeglichen
Bereits der US-Branchenprimus JPMorgan Chase und die Citigroup hatten ihre Schwächen im Investmentbanking mit den Privatkunden teilweise ausgleichen können. Ein derartiger Puffer fehlt Goldman Sachs oder auch Morgan Stanley. Die beiden Institute sind die einzigen großen US-Investmentbanken, die die Finanzkrise des Jahres 2008 als eigenständige Unternehmen überlebt hatten.

Morgan Stanley legt seine Zahlen an diesem Mittwoch vor. Die Börsianer sind bereits darauf eingestellt, dass sie Abstriche machen müssen. Die niedrig hängenden Erwartungen verhalfen der Bank of America im frühen New Yorker Handel bereits zu einem Kursplus von 5 Prozent, Goldman Sachs legte um 2 Prozent zu.

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