Konjunkturdaten und Unternehmensergebnisse sorgen für Bewegung.
Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch einheitlich mit etwas höheren Notierungen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich am Sitzungsende um 13,95 Einheiten oder 0,50 Prozent auf 2.809,58 Zähler.
Nach der jüngsten Rekordjagd zeigten sich einige Märkte in Europa zwischenzeitlich leicht im Minus. Im Späthandel drehten die Indizes im Gleichschritt mit der freundlichen Wall Street aber wieder etwas nach oben. Neben einigen Unternehmensergebnissen rückten vor allem wieder aktuelle Konjunkturdaten in den Fokus.
In der Eurozone hat sich die Rezession zu Beginn Jahres nicht so stark abgeschwächt wie erwartet. Für die Monate Jänner bis März meldete die europäische Statistikbehörde Eurostat ein Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent. Bankvolkswirte hatten nur einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet. Aus Deutschland und Frankreich kamen bereits zuvor schwächer als erwartet ausgefallene BIP-Daten.
Die Lage an den Anleihemärkten der Euro-Krisenländer entspannte sich weiter. Nachdem die Ratingagentur Fitch Griechenland am Dienstagabend die Bonitäts-Note auf "B-" angehoben hatte, fiel die Rendite für zehnjährige Anleihen zur Wochenmitte um 83 Basispunkte auf 8,25 Prozent. Portugal hat sich zudem mit Geldmarktpapieren mit einer Laufzeit von einem Jahr so günstig wie seit April 2010 nicht mehr refinanziert.
Am Nachmittag drückten mehrheitlich schwächer als erwartet ausgefallene US-Wirtschaftsdaten etwas auf die Stimmung. So hat der Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im US-Bundesstaat New York im Mai überraschend in den negativen Bereich gedreht. Zudem ist die US-Industrieproduktion im April stärker als erwartet gesunken. Die Lage am US-Häusermarkt hat sich im Mai nach Rückschlägen in den Vormonaten jedoch wieder aufgehellt.
Ein Branchenvergleich zeigte Aktien aus dem Finanz-Sektor unter den größten Gewinnern. ING Groep zogen um 2,53 Prozent nach oben auf 6,89 Euro und Societe Generale gewannen um 2,02 Prozent auf 30,60 Euro. In Mailand verbesserten sich Intesa SanPaolo um 3,40 Prozent auf 1,46 Euro. Deutsche Bank-Aktien konnten 1,87 Prozent auf 36,775 Euro zulegen.
Auch die Papiere von EADS zählten mit plus 1,86 Prozent zu den stärkeren Titeln. Sie waren bereits am Dienstag nach überzeugenden Quartalszahlen um rund drei Prozent angesprungen. Dank der Tochter Airbus hatte der Luft- und Raumfahrtkonzern im ersten Quartal seinen Gewinn kräftig gesteigert.
Ein weiterer Favorit im Euro-Stoxx waren die Aktien von Unilever, die nach einer positiven Studie des japanischen Analysehauses Nomura um 2,00 Prozent anzogen. Die Aktien seien nun sein bevorzugter Sektorwert, schrieb der Analyst.
Zu den größeren Verlierern im Euro-Stoxx-50 zählten Vivendi mit einem Abschlag von 1,66 Prozent auf 15,72 Euro. RWE büßten in Frankfurt nach Zahlenvorlage 0,74 Prozent auf 27,405 Euro ein und E.ON schlossen 0,50 Prozent tiefer bei 12,95 Euro.