Frankfurt

Europas Leitbörsen zur Eröffnung im Minus

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EZB erhöht Druck auf griechische Regierung.

Die Leitbörsen in Europa haben am Donnerstagvormittag mit Verlusten tendiert. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.55 Uhr mit minus 0,75 Prozent oder 25,65 Punkte bei 3.389,88 Einheiten. Der DAX in Frankfurt fiel 0,20 Prozent oder 22,19 Zähler auf 10.889,13 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit minus 0,48 Prozent oder 32,62 auf 6.827,40 Punkte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Vortag den Druck auf die griechische Regierung erhöht. Nach dem jüngsten Beschluss dürfen griechische Staatsanleihen nicht mehr als Kreditsicherheiten bei der EZB hinterlegt werden. Bisher war dies trotz mangelnder Ratings dank einer Ausnahmeregelung möglich. Anleger zeigten sich verunsichert und fürchten nun erneute Probleme im griechischen Finanzsystem.

Laut eines Bloomberg-Berichts seien die Banken in Griechenland aber nur geringfügig von griechischen Staatsanleihen als Sicherheiten abhängig. Die Aktion der EZB würde somit die Stabilität des System nicht beeinflussen und sei mehr als politisches Signal zu werten, hieß es. Griechische Bankwerte mussten dennoch kräftige Abschläge hinnehmen. Die Papiere der National Bank of Greece sackten knapp 15 Prozent ab, Piraeus Bank büßten über 16 Prozent ein und die Aktien der Attica Bank verloren rund 18 Prozent.

Auf Unternehmensebene konnte Daimler die Anleger mit seinen neuen Geschäftszahlen überzeugen. Die Papiere des Autobauers zogen 1,28 Prozent auf 83,69 Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus dem laufenden Geschäft stieg 2014 auf 10,1 Mrd. Euro, nach 8,0 Mrd. Euro im Jahr zuvor. "Überall im Unternehmen ist deutlich spürbar: Daimler ist im Aufbruch", erklärte Vorstandschef Dieter Zetsche. Die Aktionäre solle daher mit 2,45 (Vorjahr: 2,25) Euro je Aktie die höchste Dividende der Unternehmensgeschichte erhalten. Davon profitierten auch BMW-Aktien, die 0,56 Prozent auf 107,25 Euro zulegen konnten. Volkswagen hielten sich mit plus 0,05 Prozent au 209,90 Euro ebenfalls in der Gewinnzone.

Frankreichs größte Bank BNP Paribas forciert wegen neuer Belastungen den Sparkurs. Schärfere Steuer- und Regulierungsvorschriften werden nächstes Jahr den Überschuss um rund 500 Mio. Euro drücken, wie das Institut mitteilte. Deswegen würden die bisherigen Sparmaßnahmen um 230 Mio. Euro ausgeweitet.

Außerdem falle die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone nicht so stark wie erhofft aus und auch die extrem niedrigen Zinsen belasteten Banken weiterhin. 2014 stürzte der Gewinn um 97 Prozent von 4,8 Mrd. Euro auf 157 Mio. Euro ab. Hauptgrund dafür war allerdings die fast 9 Mrd. Dollar (7,9 Mrd. Euro) schwere Strafe wegen des Verstoßes gegen US-Sanktionen gegen Länder wie den Sudan, Kuba und Iran. Die Bank-Papiere fielen mit minus 3,76 Prozent auf 46,97 Euro ans untere Ende des Euro-Stoxx-50 zurück.

Auch die weiteren Bankwerte im Auswahlindex präsentierten sich schwächer. Banco Santander sackten 2,20 Prozent auf 6,044 Euro ab, Societe Generale fielen 2,03 Prozent auf 36,405 Euro und UniCredit gaben 1,99 Prozent auf 5,425 Euro nach.

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