Deal wurde geprüft

Ex-Hypo-Chef hat 2,9 Mio. Euro kassiert

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Franz Pinkl bekam jetzt restliches Geld 
- Aufsichtsrat ließ Deal erneut prüfen.

Für besonderen Wirbel sorgte bei der Notverstaatlichung der Hypo Group Alpe Adria im Dezember des Vorjahrs und der anschließenden Neubesetzung des Vorstands der Vertrag des Ex-Chefs der Kärntner Krisenbank , Franz Pinkl. Für schlappe 10 Monate im Amt casht der Banker, der vor seiner Hypo-Zeit schon ein Milliardenloch bei der Volksbank hinterlassen hatte, eine Abfindung von in Summe 2,9 Mio. Euro. Auf Basis eines Vertrags, den er mit dem Voreigentümer der Hypo – der BayernLB – ausgehandelt hat und der nun am österreichischen Steuerzahler hängen bleibt.

Ditz: „Auszahlung erfolgt.“
Der Vertrag mit Pinkl wurde heuer im März aufgelöst. Wegen seiner sechsmonatigen Kündigungsfrist blieb er aber bis Ende September in der Bank, allerdings nicht mehr als Chef. Jetzt ist Pinkl endgültig weg aus der Hypo – und hat sein Geld bekommen, wie Hypo-Aufsichtsratschef Johannes Ditz gegenüber ÖSTERREICH bestätigt. „Die Auszahlung der Abfertigung ist erfolgt. Wir haben noch einmal genau prüfen lassen, ob es rechtliche Gründe gibt, die dagegen sprechen. Dem war nach Ansicht der Experten nicht so“, sagt Ditz. Sollte doch noch etwas auftauchen, was Pinkl in Zusammenhang mit den Malversationen bei der Hypo bringt, sei eine Rückforderung möglich.

Super-Vertrag
Pinkl hatte von den Bayern 2009 einen 5-Jahres-Vertrag bekommen. Die reine Abfertigung macht 1,9 Mio. Euro aus. Die restliche Million ergibt sich aus Ansprüchen aus dem Vertrag: je 250.000 Euro für die sechsmonatige Gehaltsfortzahlung wegen der Kündigungsfrist, für eine vereinbarte Dotierung der Pensionskassen, für die Abgeltung der im Vertrag enthaltenen Konkurrenzklausel sowie – besonders schräg – eine sogenannte Wechselprämie, die Pinkl dafür bekam, dass er den Hypo-Job überhaupt annahm. „Solche Prämienverträge haben die ganze Branche ins Wanken gebracht“, schäumt der Kärntner Grüne Rolf Holub. „Und wie kommt der Steuerzahler dazu, dass er das jetzt bezahlen muss?“

Autor: Angela Sellner

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