Pinkl und Stadler

Ex-Volksbank-Chefs nicht entlastet

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In der bilanzfeststellenden Jahreshauptversammlung der Volksbank AG (ÖVAG) ist es am Donnerstag spät aber doch zu einer Abrechnung mit der einstigen Bankspitze bekommen. Unmittelbare Konsequenzen wird es freilich daraus nicht geben, dass die Ex-Bankchefs nicht entlastet sind.

In der Abstimmung für das Geschäftsjahr 2009 verweigerten die ÖVAG-Aktionäre der früheren Vorstandsspitze Franz Pinkl (für die Monate Jänner bis April 2009) und seinem Co Wilfried Stadler (bis Ende Juni 2009) die Entlastung. ÖVAG-Aufsichtsratschef Hans Hofinger sprach von einer "klaren Unmutsäußerung" der Aktionäre.

Miese Stimmung

Ein Teilnehmer erklärte, dass die Aktionäre extrem sauer darüber sind, in welche Lage die frühere Bankspitze das Spitzeninstitut manövriert habe. Die Bank musste - nach der Notverstaatlichung der Kommunalkredit Ende 2008 und daraufhin nötiger Staatshilfe (PS) - weiter erhebliche Wertberichtigungen vornehmen.

2009 schloss die Bilanz mit mehr als 1 Mrd. Euro Verlust, die einzelnen Volksbanken mussten selber schmerzliche Beteiligungs-Wertberichtigungen in ihren Bilanzen vornehmen. Der Bankverkauf musste heuer eingeleitet werden. Ausgang: offen.

Neue Hoffnungen

An die amtierenden Vorstandschefs Gerald Wenzel und Michael Mendel knüpfen die Aktionäre Hoffnungen, dass bald klar ist, wohin die Reise geht. Sie wurden bei ihren Abstimmung mit Applaus bedacht, berichtete ein Teilnehmer. Das "Njet" bei der Abstimmung Pinkl und Stadler erfolgte ohne große Debatten.

Die amtierenden Volksbankenchefs mussten den Aktionären auch wieder Rede und Antwort stehen über den Stand der Verkaufsverhandlungen bzw. Optionen. Die sind mit der BAWAG ja vorerst gestoppt worden, im Vorstand und im Aufsichtsratspräsidium der ÖVAG will man eine Verschmelzung mit der Cerberus-Bank zu einem größeren Gebilde wie berichtet aber noch nicht begraben sehen.

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