Experten überrascht

EZB stellt Direkt-Käufe von Staatsanleihen ein

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Zentralbank kaufte in der Vorwoche keine Anleihen von Euro-Staaten.

Die EZB hat vorige Woche überraschend keine Staatsanleihen von Schuldenstaaten mehr gekauft. Dies teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag in Frankfurt mit und erwischte dabei Experten auf dem falschen Fuß, die mit einer halben Milliarde Euro gerechnet hatten. In der Woche zuvor waren es lediglich 59 Mio. Euro gewesen. Seit Anfang Mai 2010 hat die Euro-Notenbank Bonds von klammen Euro-Staaten wie Italien, Spanien, Griechenland, Portugal und Irland im Gesamtwert von 219,5 Mrd. Euro aufgekauft.

Die Käufe sind umstritten, da Kritiker die Grenze zwischen Geld-und Fiskalpolitik verwischt sehen. Sie fürchten zudem, dass die Zentralbank zu viele Risiken in ihre Bilanz nimmt. Die EZB begründet die Interventionen mit der Stabilisierung der Märkte, de facto drückt sie jedoch die Zinslast der Schuldenstaaten. EZB-Chef Mario Draghi hat jedoch stets betont, dass die Zentralbank das Programm nur vorübergehend betreiben wird. Sie hatte ihr Engagement in letzter Zeit bereits kräftig reduziert.

Am 22. Dezember hatte die EZB den Banken wegen der Spannungen am Interbankenmarkt 489 Mrd. Euro für drei Jahre zur Verfügung gestellt - deutlich mehr als erwartet worden war. Viele Finanzmarktbeobachter gehen davon aus, dass die seither steigenden Aktienkurse und sinkenden Anleihezinsen auf europäische Staatspapiere auf diese langfristige Finanzierungsaktion zurückgehen.

Am 9. Februar lockerte die EZB zusätzlich ihre Bestimmungen für akzeptable Kredit-Sicherheiten. Für Ende Februar plant die EZB einen weiteren lang laufenden großen Tender. Manche Beobachter erwarten ein Volumen von über 1 Billion Euro.

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