US-Börsen

Fed-Aussagen belasten Wall Street

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Aussicht auf Ende der ultralockeren US-Geldpolitik drückt Dow klar unter 15.000 Punkte.

Die New Yorker Aktienbörsen haben am Donnerstag an ihre Vortagesverluste angeknüpft und mit kräftigen Verlusten geschlossen. Belastet von der Aussicht auf ein Ende der extrem lockeren Geldpolitik der Fed rutschte der Dow Jones Industrial Index deutlich unter die Marke von 15.000 Punkten und ging um 353,87 Punkte oder 2,34 Prozent tiefer bei 14.758,32 Einheiten aus dem Handel. Der S&P-500 Index fiel 40,74 Punkte oder 2,50 Prozent auf 1.588,19 Zähler. Der Nasdaq Composite Index sank um 78,57 Einheiten oder 2,28 Prozent auf 3.364,63 Zähler.

Es ist die Aussicht auf eine baldige Drosselung der Wertpapierkäufe durch die US-Notenbank Fed, die die Anleger stark verunsichert, hieß es aus Händlerkreisen. Fed-Chef Ben Bernanke hatte am Mittwoch angekündigt, die US-Notenbank könnte ihren extrem lockeren geldpolitischen Kurs noch in diesem Jahr verlassen und ihre milliardenschweren monatlichen Anleihekäufe bis Mitte kommenden Jahres beenden.

Von der Konjunkturfront kamen indessen keine einheitlichen Signale. Während die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche überraschend stark gestiegen sind und der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Mai hinter den Markterwartungen geblieben ist, hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Juni unerwartet stark aufgehellt und die Verkäufe bestehender Häuser im Mai waren deutlich stärker gestiegen als erwartet.

In einem Branchenvergleich zeigten sich die Aktien aus dem Energie-, Rohstoff- und Industriesektor mit den deutlichsten Abschlägen. So fielen etwas die Papiere des Bergbaukonzerns Newmont Mining um mehr als sechs Prozent, nachdem der Goldpreis auf den tiefsten Stand seit über zweieinhalb Jahren gesunken war. Schwächste Dow-Werte waren Intel und Walt Disney mit Verlusten von jeweils mehr als drei Prozent.

Klare Verluste büßten auch die Microsoft-Aktien ein und sanken um 3,18 Prozent auf 33,49 Dollar. Der Softwareriese hat nach einem Sturm der Entrüstung über die Nutzungsbedingungen der neuen Spielekonsole Xbox One einen Rückzieher gemacht. Eine ständige Internetverbindung werde nicht erforderlich sein, um Spiele von einer "Disk" zu spielen. Es werde auch keine Restriktionen bei geliehenen, getauschten oder wiederverkauften Spielen geben. Diese Spiele könnten wie bei der Xbox 360 gespielt werden.

Wie ihre europäischen Branchenkollegen fanden sich Bankwerte weit oben auf den Verkaufslisten. JP Morgan fielen 2,00 Prozent auf 52,48 Dollar, Morgan Stanley knickten 3,68 Prozent auf 25,15 Dollar ein und Citigroup sackten um 3,29 Prozent auf 47,90 Dollar ab.
 

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