Ex-IWF-Chef

Gerd Häusler zum neuen BayernLB-Chef berufen

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Der ehemalige IWF-Direktor soll die Bank nach Milliardenverlusten durch die Kärntner Hypo Alpe Adria-Bank aus der Krise führen. Am 26. Jänner wollte der Verwaltungsrat der zweitgrößten deutschen Landesbank in München zusammenkommen, um über die Personalie zu beraten.

Bayerische Regierungskreise hatten bereits am 25.1. bestätigt, dass Häusler neuer Bank-Chef werden soll. Der als äußerst erfahren geltende Bankmanager ist derzeit Vizevorsitzender des Verwaltungsrats. Nach dem Rückzug des ehemaligen Bank-Chefs Michael Kemmer wegen des Debakels um das österreichische Kreditinstitut wird die Bank derzeit kommissarisch von Stefan Ermisch geleitet. Auch er hatte sich Hoffnungen auf einen dauerhaften Chefposten bei der BayernLB gemacht, konnte sich aber nicht durchsetzen.

Mehrere Spitzen-Posten bei Banken

Vor allem Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hält große Stücke auf Häusler, der sich in den vergangenen Jahrzehnten in mehreren Spitzen-Posten bei Banken einen guten Ruf erworben hat. Unter anderem war der 58-Jährige als stellvertretender Direktor der Hessischen Landesbank tätig, als Bundesbankdirektor und Vorstandsmitglied der Dresdner Bank.

Danach war er Leiter der Kapitalmarktabteilung beim IWF und wechselte von dort zum belgischen Finanzinvestor RHJI. Die Grünen im bayerischen Landtag begrüßten die Personalie und forderten Häusler auf, bei der BayernLB hart durchzugreifen. "Unsere Erwartungshaltung ist, dass er dort aufräumt", sagte der finanzpolitische Sprecher Eike Hallitzky.

Die Landesbank musste im Jahr 2008 von Bayern mit 10 Mrd. Euro vor dem Zusammenbruch bewahrt werden und kämpft immer noch mit Milliardenverlusten. Vor allem der Kauf der HGAA im Jahr 2007 hat sich als katastrophale Fehlentscheidung erwiesen, die die bayerischen Steuerzahler bis jetzt mit 3,7 Mrd. Euro belastete. Die Opposition fordert deshalb seit Monaten den Rücktritt der verbliebenen Bank-Manager und Politiker, die an dieser Entscheidung beteiligt waren.

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