Gegen Ex-Chefs

Hypo klagt auf einige hundert Millionen

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5 Schadenersatzklagen gegen frühere Vorstände und Geschäftsleiter.

In den kommenden Wochen beginnt die Ende Dezember 2009 notverstaatlichte Kärntner Hypo Alpe Adria Bank, einstige Verantwortliche der angeschlagenen Bank mit Schadenersatzklagen einzudecken. Der neue Hypo-Chef Gottwald Kranebitter hat am Freitag bekanntgegeben, im Monat September erste Schadenersatzklagen einzubringen "gegen jene, die der Bank Schaden zugefügt haben". Eine Handvoll von Klagen - also fünf - seien praktisch fertig. Ziel sei es, die ersten Klagen in den nächsten Wochen bei den zuständigen Gerichten einzubringen. Beginnen will Kranebitter mit seinen Anwälten mit geringeren und sicher nicht medienwirksamen Beträgen, insgesamt sollen sich die Ansprüche am Schluss aber auf einen "guten dreistelligen Millionenbetrag" summieren.

Beklagte werden nicht namentlich genannt
Ab Mitte 2011 hofft Kranebitter auch mit diesem Part der Vergangenheitsbewältigung fertig zu sein. Die Unterlagen für die Schadenersatzprozesse müssten so aufbereitet sein, dass man hohe Chancen habe, rasch zu Urteilen zu kommen, erklärte die Hypo-Führung. Auf Fragen nach den Beklagten bzw. ob konkret schon der in U-Haft sitzende Ex-Chef Wolfgang Kulterer darunter ist, blieb Kranebitter die Antworten schuldig, auch, so sein Argument, um Ansprüche nicht zu gefährden. Zu Einzelpersonen werde er auch generell keine Auskunft geben, so der Hypo-Boss.

Geschäftsleiter und Vorstände im Visier
Neben vorsätzlichen Schädigungen gehe es in der gesamten Hypo-Causa um Betrug und Untreue als Straftatbestände. Und es stünden immer wieder grobe Pflichtverletzungen im Raum. Die würden in erster Linie ehemaligen Geschäftsleitern bzw. Vorständen zur Last gelegt. "Daher wird sich in diesem Bereich ein möglicher Anspruch in erster Linie gegen diesen Personenbereich richten."

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