Investmentfonds sind wieder auf der Gewinnerstraße

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Die österreichischen Investmentfondsgesellschaften konnten 2009 ein gutes Viertel ihrer 2008 erlittenen Verluste wett machen. Das von den Kapitalanlagegesellschaften (KAGs) verwaltete konsolidierte Fondsvolumen erhöhte sich um knapp 11 Mrd. Euro oder 8,5 Prozent auf 136,7 Mrd. Euro von zuvor 126 Mrd. Euro. 2008 hatten sich die in Folge der Finanzkrise erlittenen Verluste auf 37,8 Mrd. Euro belaufen. Das war ein Minus von 23 Prozent.

Die Erste Sparinvest konnte ihre Marktanteile weiter ausbauen und liegt jetzt mit 19,5 Prozent nur mehr knapp hinter der Raiffeisen KAG, die auf 19,7 Prozent kommt und erneut Marktanteile abgeben musste. Die ab Mitte März einsetzenden Kursgewinne erreichten rund 13,5 Mrd. Euro. An die Fondsinhaber wurden 2,8 Mrd. Euro ausgeschüttet, Mittelzu- und -abflüsse hielten sich ziemlich die Waage, in Summe wurde um 41 Mio. Euro mehr Kapital abgezogen, teilte die Vereinigung der Österreichischen Investmentgesellschaften (VÖIG) mit.

Marktführer Raiffeisen KAG konnte das Fondsvolumen nur leicht auf 26,9 (nach 26,3) Mrd. Euro steigern. Die Erste Sparinvest wuchs um fast 16 Prozent auf 26,7 (23) Mrd. Euro und konnte ihren Marktanteil deutlich von 18,3 auf 19,5 Prozent verbessern. Raiffeisen verlor von 20,9 auf 19,7 Prozent. Ebenfalls deutlich Marktanteile eingebüßt hat der drittplatzierte, die Pioneer Investments Austria (ehemals: Capital Invest der Bank Austria) mit einem Fondsvolumen von 19,6 Mrd. Euro. Ihr Marktanteil ging von 16,3 auf 14,3 Prozent zurück.

An vierter Stelle liegt die Allianz Invest KAG, sie kommt mit 9,6 Mrd. Euro auf 7,3 (7,0) Prozent Marktanteil. Die Kepler-Fonds KAG hält mit 8,9 Mrd. Euro 6,5 (5,9) Prozent. Über einen Prozentpunkt von 3,7 auf 2,4 Prozent eingebüßt hat auch die KAG der Deutschen Bank, DWS (Austria). Deutlich verbessert hat sich die Stellung der Hypo-KAG, deren Marktanteil von 2,5 auf 3,7 Prozent stieg.

Die 25 KAGs - neu dazugekommen ist die Erste Asset Management GmbH - verwalteten im Vorjahr 1.119 Publikumsfonds, 367 Großanlegerfonds und 688 Spezialfonds. 154 Fonds wurden neu aufgelegt. Die Gesamtzahl verringerte sich gegenüber 2008 trotzdem um 126 von 2.300 auf 2.174. Rein rechnerisch verschwanden also 280 Fonds. Zum Vergleich: Die Zahl der zugelassenen ausländischen Fonds ist mehr als doppelt so hoch und lag Ende September bei 5.234 - 2008 waren es noch 5.465.

Gute Performance der österreichischen Aktienfonds

Die beste Performance konnten Fondsinhaber 2009 mit österreichischen Aktienfonds lukrieren, die den Wiener Leitindex ATX outperformen konnten. Im Schnitt erzielten die Fonds einen Wertzuwachs von 49,8 Prozent - der ATX machte nur rund 43 Prozent. Euroland-Aktienfonds stiegen um 29,5 Prozent und US-Aktienfonds auf Euro-Basis um 24,6 Prozent. Im Rentenbereich erzielten Euro-Rentenfonds mit 7,9 Prozent die beste Performance, gefolgt von Geldmarktnahen-Fonds mit 6,4 Prozent und Dollar-Rentenfonds (auf Euro-Basis) mit 3,3 Prozent.

Die fünf Immobilien-Investmentfonds konnten im Vorjahr ihr Volumen um rund 13,4 Prozent auf 1,94 (1,71) Mrd. Euro steigern. Nettomittelzuflüssen von 280 Mio. Euro standen Ausschüttungen von 22 Mio. Euro und Kursverluste von 29 Mio. Euro gegenüber. Unter den sechs Publikums-Immobilien-Investmentfonds schlug sich Real Invest Austria mit einem Wertzuwachs von 2,98 Prozent am besten. Erste Immobilienfonds konnten um 1,01 Prozent zulegen, Constantia Real Estate machten dagegen schon ein Minus von 2,32 Prozent, Immobilienfonds 1 verloren 2,83 Prozent, Raiffeisen Immobilienfonds gaben 8,07 Prozent nach und Real Invest Europe brachen sogar um 17,42 Prozent ein.

Russland-Aktienfonds waren Performance-Sieger

In der aktuellen Statistik der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) verbuchen per Ende 2009 1.071 Fonds auf Jahressicht ein Plus und nur 46 weisen eine negative Performance aus. Damit notieren rund 96 Prozent aller 1.122 Fonds mit einer Historie von zumindest einem Jahr im Plus. Besonders stark zulegen konnten Wachstumsmärktefonds und hier vor allem Russland-Fonds.

Im arithmetischen Mittel - ohne Berücksichtigung von Fondsvolumina oder Kategorien - weisen die Investmentfonds für 2009 eine positive Performance von 19,25 Prozent aus. Damit konnten die Fonds weiter Terrain gut machen: Ende November lag die mittlere Performance bei 14,61 Prozent. Zum Vergleich: 2008 betrug die durchschnittliche Performance minus 20,60 Prozent.

Klare Sieger waren 2009 Aktienfonds mit Russland-Schwerpunkt. Die beste Jahresperformance von 168,18 Prozent erzielte dabei der "Raiffeisen-Russland-Aktien". Auf Platz zwei folgt der "PIA - Russia Stock" der Bank Austria-Fondsgesellschaft Pioneer mit einem Plus von 163,49 Prozent. Die weiteren Spitzenplätze belegt der "ESPA Stock Russia" der Erste Group- Fondstochter Sparinvest mit 137,30 Prozent in der in Forint begebenen Variante bzw. mit 132,40 Prozent in der Euro-Variante. Ganz oben auf der Performance-Liste finden sich in Folge viele weitere Fonds mit einem Schwerpunkt auf Wachstumsmärkten und hier vor allem Osteuropa und Russland.

Die schwächste Performance errechnet die VÖIG für 2009 für den "Qn equity fund" (minus 24,49 Prozent) der HYPO-KAG, den "Real Invest Europe" der Fondsgesellschaft Real Invest Austria (minus 17,42 Prozent) und den "Leader-Fund Total Return Strategy" der Security KAAG (minus 16,83 Prozent).

Gemessen an der Dreijahres-Sharpe-Ratio liegt wie in den Vormonaten der "Real Invest Austria" der gleichnamigen Fondsgesellschaft mit einem Wert von 1,78 auf dem besten Platz. Auf den weiteren Spitzenplätzen folgen der "Absolute Return Mix" (1,08) der BAWAG P.S.K. Invest und der "Allianz PIMCO Mortgage" (1,03) der Allianz Invest KAG. Die schwächsten Sharpe-Werte errechnet die VÖIG für den "Meinl Exclusive World Bonds&Properties" (minus 2,22) und den "Emerging Markets Exklusivfonds" der Kepler-Fonds KAG (minus 2,10).

Die Sharpe-Ratio setzt die erzielte Performance in Relation zum eingegangenen Risiko und macht damit den Anlageerfolg von Fonds mit verschiedenen Veranlagungskategorien besser vergleichbar. Die über den risikofreien Zinssatz hinausgehende Performance wird dabei durch das Risikomaß Volatilität dividiert.

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