Drei Interessenten im Rennen

Kneissl-Verkauf verzögert sich

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Scheich Al Jaber trat erneut an Masseverwalter heran.

 Die Verkaufsverhandlungen rund um die pleitegegangene Tiroler Skifirma Kneissl sind offenbar nach wie vor nicht abgeschlossen. Masseverwalter Stefan Geiler wollte den Namen des neuen Eigentümers nach Detailverhandlungen am Dienstag bekanntgeben. Bis Mittwochabend wurden die Hüllen aber immer noch nicht fallen gelassen. Dafür machte ein anderes Gerücht die Runde: Offenbar soll Scheich Mohammed Al Jaber wieder mitmischen.

"Ja, der Scheich ist an den Masseverwalter herangetreten", sagte Al-Jaber-Sprecher Alfred Autischer der APA und bestätigte damit einen Bericht von ORF Radio Tirol. Ob die Gespräche zu einem Ergebnis führen werden, liege beim Masseverwalter. "Der Scheich hat aber immer betont, dass Kneissl eine Herzensangelegenheit ist", erklärte Autischer.

Laut ORF Radio Tirol soll der Kaufinteressent aus Deutschland, die Kramer Elastics GmbH, bereits um Fördermöglichkeiten bei der Stadt Kufstein und beim Land angefragt haben. Die Kramer Elastics GmbH mit Sitz in der Nähe von Nürnberg ist nach eigenen Angaben Europas größter Skateboardhersteller.

Nach einer rund vierstündigen Ausschusssitzung haben sich Montagabend die Gläubiger auf einen vorläufigen Käufer geeinigt. Am Montag hieß es, dass der potenzielle Käufer noch einige Sicherheiten beim Masseverwalter hinterlegen müsse und erst dann der Öffentlichkeit präsentiert werde. Zuletzt waren noch drei mögliche Käufer im Rennen, dem Vernehmen nach aus Deutschland, den USA und "aus dem Osten".

Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Walter Hintringer vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Die Kneissl-Gläubiger müssen sich laut Hintringer mit einer Quote im einstelligen Prozentbereich zufriedengeben.

Mehrheitseigentümer Mohammed Al Jaber hatte Mitte Juni die Frist für die Annahme der Sanierung der Kneissl Holding GmbH, der Kneissl Tirol GmbH und der Kneissl Star Lounge GmbH auslaufen lassen. Al Jaber hätte eine Zahlung in Höhe von 2,1 Mio. Euro an den Masseverwalter überweisen und eine "Rückstehungserklärung" der Bank Austria abliefern müssen. Zwei Wochen davor hatte er sich nach der Annahme der Sanierungspläne durch die Gläubiger noch erfreut gezeigt.

Über Kneissl wurde nach monatelangem Hin und Her am 8. Februar dieses Jahres der Konkurs eröffnet. Al Jaber ließ wiederholt Zahlungsfristen für eine längst zugesagte rettende Kapitalerhöhung verstreichen. Bereits 1980 und 2003 war das Unternehmen in die Pleite geschlittert.
 

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