Nach Insolvenz

Kodak steigt bei Kameras aus

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Name soll weiterbestehen: 100 Mio. Dollar Einsparungen pro Jahr erhofft.

Es ist das Ende einer Ära: Kodak, das Unternehmen, das einst der Welt das Fotografieren beigebracht hat, steigt aus dem Kamerageschäft aus. Dem Sparkurs nach der Insolvenz wird das Angebot von Digitalkameras, Videokameras und digitaler Bilderrahmen zum Opfer fallen, wie der US-Konzern am Donnerstag ankündigte. Der Name soll allerdings weiterleben: Kodak plant, Lizenzen für die Nutzung der weltbekannten Marke zu vergeben. An dem schrumpfenden, aber bis zuletzt profitablen Traditionsgeschäft mit analogen Filmen und Fotopapier will Kodak weiter festhalten.

Bei Kodak war Ende des 19. Jahrhunderts den Fotofilm erfunden worden. Das Unternehmen machte mit günstigen Kameras das Fotografieren anschließend zu Massenmarkt und strich satte Gewinne ein, bis der Vormarsch der Digitalbilder sein Geschäftsmodell durchkreuzte.

Nach jahrelangen hohen Verlusten musste Kodak im Jänner schließlich Insolvenz anmelden und versucht nun den Neustart. Kodak will sich als Druckerspezialist neu erfinden. Der Ausstieg aus dem Digitalkamera-Geschäft sei der "logische Schritt" bei diesem Wandel, sagte Marketingchef Pradeep Jotwani. Pro Jahr sollen dadurch mehr als 100 Mio. Dollar (75,3 Mio. Euro)  eingespart werden. Zunächst werde der Ausstieg aber rund 30 Mio. Dollar an Belastungen bedeuten.

Die Kunden müssten sich allerdings keine Sorgen machen: Alle Garantieansprüche und der Service seien sichergestellt, hieß es.

Früher waren Filme eine Goldgrube für Kodak und Rivalen wie Agfa. Der Umbruch zur Digitalfotografie machte diese sichere Einnahmequelle aber zunichte. Kodak gehörte dabei sogar zu den Pionieren der neuen Technik, verlor aber später den Anschluss, als immer mehr japanische und koreanische Elektronikkonzerne mit ihren Digitalkameras auf den Markt drängten. Der Konzern stellt auch Entwicklungsmaschinen für Fotolabore her.

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