Krisen-Gipfel

So will die EU die Griechen retten

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EU erlässt Athen 60% der Schulden: Retten uns jetzt die Chinesen?

Vor dem entscheidenden EU-Gipfel am Mittwoch liegen die Nerven blank. Sarkozy und Cameron befetzten sich. Schuldenschnitt kommt fix.

Ab heute geht es um alles: Abends treffen sich Europas Finanzminister in Brüssel, versuchen einen Weg aus Schuldenkrise und Griechen-Pleite zu finden. Es geht um viel Geld – und auch um die Zukunft von Euro und EU. Am Mittwoch wollen die EU-Regierungschefs den Rettungs-Plan beschließen.

Doch von Einigkeit ist vorab wenig in Sicht. Beim EU-Gipfel am Sonntag attackierte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy den britischen Premier David Cameron. Sarkozy wollte den EU-Gipfel am Mittwoch nur im Kreise der 17 Euro-Länder abhalten. Cameron: Alle 27 EU-Regierungschefs müssten dabei sein. Der Brite – Großbritannien hat den Pfund behalten – erklärte seinen Euro-Kollegen, sie sollten „kühne Lösungen finden“. Daraufhin sei Sarkozy der Kragen geplatzt, berichtet der Guardian: „Wir haben es satt, dass du uns kritisierst und uns sagst, was wir zu tun haben. Ihr sagt, dass ihr den Euro hasst. Ihr wolltet nicht beitreten. Und jetzt wollt ihr euch in unser Treffen einmischen?“

„Ja“, beharrte Cameron. Sarkozy daraufhin: „Du hast eine gute Gelegenheit verpasst, den Mund zu halten.“

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi (heftig kritisiert wegen seiner Schuldenpolitik) legte gleich nach, polterte Richtung Brüssel: „ Niemand innerhalb der EU kann den Partnern Lektionen erteilen.“

EU-Gipfel: Europa gegen die Krise

Deutsche Bundeskanzlerin

Französischer Präsident

Premierminister von Italien

Britischer Premierminister

Ungarischer Premierminister

Schwedischer Premierminister

Rumänischer Präsident

Niederländischer Premierminister

Griechischer Premierminister

Belgischer Premierminister

Premierminister von Finland

Premierminister von Luxemburg

Präsident des Europäischen Rates

Präsident der Europäischen Kommision

China kommt
Am Mittwochabend treffen sich nun doch alle 27 EU-Regierungschefs in Brüssel. Donnerstag dann die 17 Euro-Regierungschefs. Dort soll dem Vernehmen nach ein Schuldenschnitt von 50 bis zu 60 % für Griechenland beschlossen werden, den die 60 größten Banken in der EU tragen sollen. Die Griechenland-Haftung der 17 Euroländer würde von 109 Milliarden Euro auf 114 Milliarden ansteigen. Der Euro-Rettungsschirm soll von 440 Milliarden Euro auf rund eine Billion Euro „gehebelt“ werden.

Auch Länder außerhalb der EU sollen einsteigen und mithelfen. Die Rede ist vom reichen Norwegen – und von China, das sich interessiert zeigt. Weil es dann Mitspracherecht in Europa bekommt.

Griechenland-Fahrplan der EU

  • 25. Oktober
    17 Euro-Finanzminister: Die Kassenwächter der Eurozone kommen am Abend zusammen, um den Gipfel am Mittwoch vorzubereiten.
  • 26. Oktober
    27 EU-Regierungschefs treffen sich: Auf Drängen Großbritanniens verhandeln alle 27 EU-Länder über die Griechenland-Hilfen.
  • 28. Oktober
    Euro-Chefs: Donnerstag reden in Brüssel nur noch die 17 Euroländer über den Schuldenschnitt für Griechenland. Und den neuen Hebel für den Euro-Rettungsschirm.
  • 4. November
    G-20 in Cannes: Bis zum Treffen in Cannes soll auch der Internationale Währungsfonds (IWF) an Bord sein.
     

EU-Gipfel Gruppenbild
© AP Photo, TZ ÖSTERREICH

Gruppenbild des Krisengipfels - ©
AP Photo, TZ ÖSTERREICH
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