Flugticket-Steuer

Lauda plant Abgang nach Bratislava

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Lauda schäumt über Ticketabgabe – zieht Wertschöpfung ab. 

Für Niki Lauda ist jetzt Schluss mit lustig. Die von der Regierung beschlossene neue Flugticketsteuer bringt ihn, wie berichtet, richtig in Rage. So sehr, dass er nun ernsthaft überlegt, Charterflüge seiner Airline NIKI künftig von Bratislava aus zu machen, wie er gegenüber ÖSTERREICH sagt. „Das ist zu prüfen“, so Lauda. „Bratislava ist eine halbe Stunde von Wien entfernt, das ist keine Sache. Man stellt einen Bus zur Verfügung, der die Passagiere dorthin bringt – und geht schon.“ Für Linienflüge käme das nicht infrage, beim Charter schon. „Und eine Genehmigung kriege ich sofort.“

„Wertschöpfung weg.“
Die Ticketabgabe (je nach Strecke zwischen 8 und 35 Euro) soll für Flüge aus Österreich nach dem 30. März 2011 gelten. „Das Ganze ist unsozialer Wahnsinn – denn es trifft die Österreicher am meisten, die weniger verdienen und sich dann einen Urlaubsflug nicht leisten können“, sagt Lauda. Überdies ziehe es massiv Wertschöpfung aus Österreich ab – der Tourismus werde leiden.

Dass Transferpassagiere nicht einbezogen sind, ärgert ihn besonders. „Ein Russe, der über Wien nach New York fliegt, zahlt nichts.“ Würde man Umsteiger einbeziehen, könnten aus der Abgabe von der AUA 10 Mio. Euro mehr lukriert werden, bei ihm seien es 700.000 Euro, rechnet Lauda vor. „Das könnte man bei Ferienfliegern aus Österreich wieder abziehen und die Sache damit für sie entschärfen.“ Insgesamt soll die Abgabe im 1. Jahr 60 Mio. Euro fürs Budget bringen. „Das alles ist völlig undurchdacht“, schäumt Lauda. „Unsere Politiker haben ohne nachzudenken bei den Deutschen abgeschrieben.“

„Von Politik verlassen.“
Auch bei seinen Wünschen nach mehr Flugrechten für Russland fühlt sich Lauda „von den österreichischen Behörden völlig verlassen“. Die zuständige Infrastrukturministerin Bures zu erreichen, sei ihm trotz vielfacher Versuche unmöglich.

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