LBBW: 700 Mio. Euro Sparprogramm

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Die größte deutsche Landesbank steht vor den tiefsten Einschnitten in der Unternehmensgeschichte. 2.500 Stellen sollen bis 2013 wegfallen.

Einsparungen von rund 700 Mio. Euro pro Jahr werden nun in den nächsten 4 Jahren eingespart, um eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen zu erreichen. Das beschlossen am Donnerstag (1.1.10.) die Trägerversammlung und der Verwaltungsrat der Landesbank. Die LBBW in Baden-Württemberg gehört zu der Reihe der deutschen Landesbanken, die sich massiv verspekuliert hatten und durch die Finanzkrise schwer getroffen wurden.

LBBW-Chef Hans-Jörg Vetter rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem deutlichen Verlust im operativen Geschäft. Der Fehlbetrag wird voraussichtlich wie im Vorjahr 2 Mrd. Euro betragen. Vetter wollte die Zahl zwar nicht konkret bestätigten, schloss die Höhe des Fehlbetrages aber nicht aus.

Für dieses Jahr seien Restrukturierungsrückstellungen von 300 bis 340 Mio. Euro gebildet worden, 2010 seien dafür rund 100 Mio. Euro eingeplant. Einen Ausblick auf 2010 lehnte Vetter ab. In der Summe aller Maßnahmen will die LBBW ihre Bilanzsumme (Ende Juni: 448 Mrd. Euro) um rund 40 % verringern. "Ich bin aber überzeugt davon, dass wir am Ende wieder eine konkurrenzfähige Bank haben werden."

"Wir sind uns sehr bewusst, dass die Maßnahmen für die Bank und viele unserer Mitarbeiter schmerzhafte Einschnitte sein werden", erklärte der Manager. "Die LBBW steht vor einem Kraftakt. Er ist jedoch unumgänglich, um die Bank wieder zukunftssicher zu machen und an das deutlich veränderte Marktumfeld anzupassen."

Gespräche über den Jobabbau bereits angelaufen

Wo genau die Jobs gestrichen werden sollen, soll spätestens Ende März 2010 klar sein. Betriebsbedingte Kündigungen schloss er nicht aus. "Es gibt aber keine Pläne, irgendeinen Standort zu schließen", betonte der Banker. Die Gewerkschaft Verdi erklärte, sie wolle "um jeden Preis" betriebsbedingte Kündigungen bei der Landesbank verhindern". Die Mitarbeiterzahl der LBBW lag Ende Juni im Konzern bei rund 13.600 Beschäftigten. Die Gespräche über den Jobabbau sollen bereits angelaufen sein.

Die EU-Kommission soll die drastischen Sparmaßnahmen gefordert haben, bevor sie grünes Licht für die im Frühjahr eingeleitete Kapitalspritze von 5 Mrd. Euro durch die Träger - das Land, die baden-württembergischen Sparkassen und die Stadt Stuttgart gibt. Zustimmen muss Brüssel auch den Garantien der öffentlichen Hand für riskante Wertpapiere in Höhe von 12,7 Mrd. Euro. Das LBBW-Zukunftskonzept soll der EU-Kommission in Kürze vorgelegt werden. Es wird damit gerecht, dass bis zum Abschluss der Genehmigung mehrere Monate vergehen werden.

Der Branchenprimus will sich künftig vor allem auf das Geschäft mit mittelständischen Firmen, Privatkunden und Sparkassen sowie mit institutionellen Kunden konzentrieren. Im Gegenzug soll das Kreditersatzgeschäft schrittweise auslaufen. Flugzeug- und Schiffsfinanzierungen sollen nicht mehr angeboten werden.

Das Auslandsgeschäft will Vetter deutlich straffen. Beteiligungen sollen abgestoßen werden. Das hänge aber noch von der EU-Vorgaben ab. Im gewerblichen Immobiliengeschäft will sich die LBBW künftig auf Deutschland und eingeschränkt auf die USA und Großbritannien konzentrieren.

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