Bei Verfassungsgericht

Lugner klagt auf Sonntags-Öffnung

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Zum Beispiel im Advent und am Muttertag will Lugner aufsperren.

Das Thema Einkaufen am Sonntag wird jetzt ein Fall für das Höchstgericht. Richard Lugner hat gemeinsam mit 9 Geschäftsleuten aus seiner Lugner City beim Verfassungsgericht Beschwerde gegen das Verbot der Sonntagsöffnung eingelegt. Es widerspreche dem Grundrecht auf freie Erwerbstätigkeit. „Es gibt zwar regionale Ausnahmeregelungen für Tourismusgebiete und Bahnhöfe, aber keine zeitlichen für besonders einkaufsintensive Wochenenden“, ärgert sich Lugner gegenüber ÖSTERREICH. Er will an 6 Sonntagen im Jahr aufsperren: „Zwei vor Weihnachten, zum Muttertag, die restlichen flexibel zu besonderen Events.“

„80 % mehr Umsatz“
Seine Erfahrungen während der Fußball-EM im Juni 2008 sprechen für den Sonntagseinkauf, so Lugner. „Wir hatten an 4 Sonntagen offen und haben pro Stunde 80 % mehr umgesetzt als unter der Woche.“ Aufsperren will Lugner am Sonntag etwa von 12 bis 18 Uhr – „da können alle vorher noch zur Messe gehen“.

Als Grundlage seiner Beschwerde hat Lugner vom Verfassungsrechtler Heinz Mayer ein Gutachten erstellen lassen. Die Gewerkschaft kritisiert das Ansinnen scharf.

Lugner: "Sonntags wär' es bummvoll"

ÖSTERREICH: Herr Lugner, Sie wollen in der Lugner City auch sonntags aufsperren?

Richard Lugner: Ja, die Entscheidung darüber sollte bei den Unternehmern liegen und nicht bei einem Amt. Wir wollen an 6 Sonntagen im Jahr öffnen dürfen.

ÖSTERREICH: Ist der Bedarf für Einkaufen am Sonntag denn da?
Lugner: In Berlin sind 10 offene Sonntage erlaubt, da ist es bummvoll. In Istanbul sowieso. Bei uns wäre das auch so. Die Österreicher fahren jetzt sonntags über die Grenze nach Kleinhaugsdorf. Es kann ja wohl nicht sein, dass wir unsere Leute zum Einkaufen ins Ausland schicken!

ÖSTERREICH: Die Gewerkschaft läuft Sturm gegen Ihr Ansinnen …
Lugner: Dabei würden Verkäuferinnen am Sonntag wegen der Zuschläge das Doppelte verdienen. Viele sind da ganz scharf drauf. Wie kann die Gewerkschaft dagegen sein, dass die Leute mehr verdienen?

A. Sellner

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