Gewinnmitnahmen und Ängste vor baldigem Ende der lockeren Fed-Geldpolitik.
Die New Yorker Börse hat am Freitag im Späthandel ihr Minus ausgeweitet. Der Dow Jones beendete den Tag mit einem Abschlag von 208,96 Punkten oder 1,36 Prozent bei 15.115,57 Einheiten. Der S&P-500 Index büßte 23,67 Punkte oder 1,43 Prozent auf 1.630,74 Punkte ein. Auch an der Nasdaq ging es nach unten, der Nasdaq Composite Index fiel um 35,39 Einheiten oder 1,01 Prozent auf 3.455,91.
Händler berichteten von Gewinnmitnahmen und Ängsten vor einem Ende der expansiven Geldpolitik. Nach einigen gut ausgefallenen Wirtschaftsdaten mehren sich nun die Ängste, dass die US-Notebank bald von ihrer lockeren Geldpolitik zur Stimulierung der Wirtschaft abrücken könnte.
Vor diesem Hintergrund werden neue Wirtschaftsdaten an den Märkten derzeit aufmerksam beobachtet. Die vom US-Handelsministerium am Freitag gemeldeten Verbraucherausgaben waren erstmals seit fast einem Jahr rückläufig. Demnach gaben sie zum Vormonat um 0,2 Prozent nach. Bankvolkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet.
Positiv sind hingegen einige Stimmungsindikatoren ausgefallen. So hat sich der Einkaufsmanagerindex für den Großraum Chicago im Mai überraschend von 49,0 Punkten im Vormonat auf 58,7 Zähler aufgehellt. Das ist der höchste Wert seit März 2012.
Zudem ist der von der Universität Michigan ermittelte Index für das Verbrauchervertrauen einer zweiten Schätzung zufolge im Mai von 76,4 Punkten im Vormonat auf 84,5 Zähler gestiegen. Der Mai-Wert ist der höchste seit Juli 2007. Gute Wirtschaftsdaten wurden zuletzt öfters negativ aufgenommen, da sie als Hinweis auf ein baldiges Abrücken der US-Notenbank Fed bei von ihrer aktuell sehr expansiven Geldpolitik gedeutet werden.
Fast alle im Dow Jones gelisteten Aktien gaben zum Wochenschluss nach. Die deutlichsten Verlusten verbuchten Hewlett-Packard (minus 3,33 Prozent auf 24,42 Dollar), Pfizer (minus 3,61 Prozent auf 27,23 Dollar) und UnitedHealth (minus 3,14 Prozent auf 62,63 Dollar).
Nachrichten gab es von der Computerschmiede Dell. Der Computer-Hersteller will seine Anteilseigner am 18. Juli über den Übernahmeplan von Gründer Michael Dell abstimmen lassen. Das Unternehmen kündigte am Freitag eine außerordentliche Aktionärsversammlung an.
Michael Dell will die von ihm 1984 gegründete Firma mit Hilfe von Investoren zurückkaufen und von der Börse nehmen. Dann will er ohne Rücksicht auf andere Aktionäre den laufenden Umbau beschleunigen. Der Deal wäre nach dem aktuellen Angebot 24,4 Mrd. Dollar schwer. An der Nasdaq schlossen Dell-Aktien mit einem kleinen Plus von 0,64 Prozent auf 13,36 Dollar.