Bis zu 20 Cent

Neue Steuer auf Plastikflaschen und Dosen

Teilen

Der Anteil an Einwegflaschen im Handel soll bis 2018 halbiert werden.

Für Mineralwasser und Softdrinks in PET-Flaschen oder Dosen droht Österreichs Konsumenten ein massiver Preisanstieg. Geplant ist eine Abgabe auf sogenannte Einweg-Getränkegebinde, um den Anteil an Mehrwegflaschen & Co. wieder zu steigern. Laut einem vom Umweltministerium ausgearbeiteten „Öko-Bonus“-Modell soll die Abgabe 20 Cent pro Plastikflasche oder Einweg-Dose betragen.

Zielquote für den Handel
Allerdings nicht generell, sondern geknüpft an eine Mehrweg-Zielquote für den Handel. Beginnend mit 2012 müssen Handelsfirmen demnach 30 % der Getränke in Mehrweggebinden anbieten, die Quote steigt dann auf 50 % bis 2018. Wird die Quote nicht erfüllt, wird pro Einweg-Flasche oder -Dose ein Strafbetrag von 20 Cent fällig. Bei Übererfüllung soll es aber einen Bonus geben – das sei aber nicht planbar, heißt es aus dem Handel.

Recycling
Derzeit kaufen über 80 % der Kunden Einweg-Flaschen. Der Grund: sie sind leichter, es ist kein Pfand zu zahlen – und sie können an Sammelstellen bequem umweltgerecht entsorgt werden. Letzteres passiert bei acht von zehn PET-Flaschen. Das Umwelt-Argument wäre damit vom Tisch, heißt es.

Neue Steuer belastet Konsumenten
Werden die Abgaben-Pläne umgesetzt, kommt auf die Konsumenten eine massive Kostenlawine zu, warnen Branchenvertreter. Getränke, die im Handel weniger als einen Euro kosten, würden sich – im Endausbau des Modells – um mindestens 24 % verteuern. Produkte unter 50 Cent würden teils sogar über 40 % mehr kosten. Je billiger das Getränk, desto empfindlicher die Verteuerung – was jene am stärksten trifft, deren Einkaufsbudget geringer ist.

Laut Branchen-Berechnung würde die Einweg-Abgabe die österreichischen Konsumenten mit bis zu 670 Mio. Euro pro Jahr belasten. Hinzu kommt ein enormer logistischer Aufwand für den Handel, da einige Ketten derzeit gar keine Mehrweggebinde anbieten.

(sea)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.