Es soll faktisch geleisteter Arbeit besser Rechnung trachen.
Anfang 2013 tritt für die rund 9.000 Post-Zusteller in Österreich ein neues Jahresarbeitszeitmodell in Kraft, das die tatsächliche geleistete Arbeit besser als bisher berücksichtigen soll. Einerseits mussten bisher Tätigkeiten außerhalb der Dienstzeit geleistet werden, andererseits wurde manche Zustelltätigkeit durch Automatisierungen einfacher. Der Wegfall der Werbematerial-Prämie, die etwa ein Zehntel der Gage ausmacht, wird in eine Dienstzulage umgewandelt, erklärte die Belegschaftsvertretung am Dienstag.
Die umstrittenen elektronischen Zeitaufzeichnungsgeräte, die künftig jeder Briefträger bekommt, erlauben keine Fernortung per Funk. GPS kann auf den Geräten zwar zugeschaltet werden, aber nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, wobei die Initiative oft von den Bediensteten selbst ausgehen kann. Dazu werde eine Betriebsversammlung abgeschlossen, sagte Martin Palensky vom Zentralausschuss der Post-Beschäftigten.
Kern der Arbeitszeit-Neuregelung sei eine Umstellung von einem mengen- auf ein zeitorientiertes System. Ausgelegt sei das Modell, so wie bisher, auf eine 40-Stunden-Woche. Bei der Jahresdurchrechnung gibt es einen Korridor, beim Überschreiten von 150 Plus-Stunden würden Überstunden ausgezahlt, darunter verfallen sie, so Palensky.
Laut Post-Chef Georg Pölzl ist es "mit diesem umfangreichen Paket gelungen, auf die Bedürfnisse unserer Brief-Zusteller einzugehen". Durch die automatische Sortierung würden sie in der Arbeitsleistung entlastet, gleichzeitig werde der Wegfall der Prämien für die bisherigen Mehrleistungen durch eine Pauschalzahlung ausgeglichen.