Obama verbucht Erfolg bei Derivate-Regulierung

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US-Präsident Obama hat in seinem Bestreben nach einer Zähmung der US-Finanzmärkte den ersten Erfolg seit Monaten errungen.

Der Ausschuss für Finanzdienstleistungen im Repräsentantenhaus segnete mit großer Mehrheit ein Paket neuer Regeln für den außerbörslichen Handel mit Derivaten ab. Er verwässerte dabei die ursprünglichen Vorschläge der Regierung etwas, weil er zwar einerseits wilde Spekulationen eindämmen, gleichzeitig jedoch die wichtige Funktion dieses Marktes für Konzerne erhalten will, die sich mit den Derivaten gegen Risiken absichern - etwa Rohstoff-Preisschwankungen.

Nach monatelangen Verhandlungen hinter verschlossenen Türen zeigt die Abstimmung, dass die Finanzreformen der Regierung Obama langsam Fortschritte macht. Die Gruppe der G-20 hatte sich zuvor darauf geeinigt, dass der außerbörsliche Derivatehandel - auch OTC-Markt für "over the counter" genannt - auf zentrale Handelsplattformen wandern soll, um ihn so transparenter und besser regulierbar zu machen. Die Europäische Kommission wird voraussichtlich ihre eigenen Vorschläge zu OTC-Derivaten am kommenden Dienstag vorlegen.

Bis die OTC-Regulierung in den USA wirksam werden kann, muss sie noch eine ganze Reihe weiterer Hürden nehmen. Auch in einem anderen Ausschuss sowie im Senat werden Entwürfe zur Regulierung dieses Marktes verhandelt. Banken wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase kämpfen gegen zu starke Beschränkungen des Handels, da sie mit den Derivaten prächtig verdienen.

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