Wirbel um Verkaufspläne

ÖBB: Bahn wehrt sich gegen Stronach

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ÖBB-Chef Kern: "Unseriös und unfair"- Umfrage: 35 % für Stronach als ÖBB-Käufer.

Was als scheinbarer Gag begann, wird immer mehr zum Polit-Aufreger. Milliardär Frank Stronach griff den von VP-Chef Michael Spindelegger im ORF-Sommergespräch geäußerten Vorschlag, er solle die ÖBB kaufen und sanieren, auf: Er stehe bereit, ließ Stronach aus Kanada ausrichten.

ÖBB
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Umfrage: Soll Stronach die ÖBB kaufen?

Jetzt will Spindelegger ihn beim Wort nehmen. Einen Verkauf von Teilen der ÖBB an Stronach könne er sich gut vorstellen, so Spindelegger zu ÖSTERREICH (siehe Interview unten).

SPÖ tobt
„Die ÖBB stehen nicht zum Verkauf“, teilt Infrastrukturministerin Doris Bures mit. Auch die Gewerkschaft ist empört. ÖBB-Chef Christian Kern hält die Debatte für „unseriös“ und „hochgradig unfair“. Er verwehrt sich entschieden dagegen, dass die Bahn schlechtgemacht und nun als „wirtschaftlicher Desasterfall“ dargestellt werde. „Wir werden ein Jahr früher als angekündigt, nämlich heuer, schwarze Zahlen schreiben“, betont Kern.

 

"Stronach soll Güter- & Personenverkehr kaufen"

ÖSTERREICH: Stronach will die ÖBB übernehmen. Steht Ihr Angebot noch?
Michael Spindelegger: Selbstverständlich. Er hat jetzt einmal gesagt, dass er die ÖBB übernehmen will. Aber bisher noch kein Konzept vorgelegt. Wenn er in Österreich ist, werde ich ihn gerne zu Gesprächen treffen.

ÖSTERREICH: In VP-Kreisen gab es den Vorschlag, die ÖBB für 1 Euro an Stronach zu verkaufen.
Spindelegger: Über den Preis reden wir am Schluss. Ich kann mir einen Verkauf von einigen Teilen der ÖBB aber gut vorstellen. Zum Beispiel für den Güterverkehr, aber auch für den Personenverkehr. Die Schieneninfrastruktur werden wir aber ­sicher behalten.

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