Die auf Partnersuche befindliche Volksbank AG (ÖVAG) ist deutlich weniger wert als bisher kolportiert. Das Spitzeninstitut der Volksbanken wird in einem internen Gutachten auf 649 bis 761 Mio. Euro bewertet, heißt es in Medienberichten. Der Mittelwert daraus beläuft sich auf 705 Mio. Euro. Bisher sei die Bank auf 2-2,5 Mrd. Euro taxiert worden.
Die Bewertung per Ende 2009 erfolgte laut Bericht durch die Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG zur "internen Information" des ÖVAG-Vorstandes, "ohne ins Detail gehende Analyse des Bewertungsobjekts".
Angenommen wird dabei, dass 2012 wieder die gleichen Erträge wie vor der Krise erwirtschaftet werden können. Weiter wird postuliert, dass die ÖVAG das PS-Kapital wie ausgemacht zurückzahlt: Je 400 Mio. Euro sollen 2012 und 2015 an den Staat fließen und die letzten 200 Mio. Euro Anfang 2017. Der - noch nicht bekannt gegebene - genaue Verlust 2009 wird mit 981 Mio. Euro angesetzt. Heuer soll wieder ein kleiner Gewinn gemacht werden.
Das staatliche Partizipationskapital wird laut dem Papier auch bis 2014 nicht "vollständig vertragskonform" bedient werden können; die Autoren rechnen mit zusammen 128,5 Mio. Euro Zinsen/Dividenden. Dabei würde sich die ÖVAG laut der Planrechnung weitere 208 Mio. Euro ersparen, mit denen das Staatskapital eigentlich bedient werden müsste.
2009 hatte die ÖVAG 1 Mrd. Euro Partizipationskapital vom Staat genommen, die Zinsen dafür kann sie weder für 2009 noch für 2010 bezahlen.