Umstrittene Fördermethode

OMV gibt Schiefergas-Pläne auf

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Nach Protesten von NGOs und Bürgern legt die OMV den Abbau auf Eis.

Der börsenotierte Mineralölkonzern OMV hat in Österreich seine Schiefergas-Pläne aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben, berichtete das ORF-Radio Niederösterreich. "Wir haben schon seit einigen Monaten die Arbeit eingestellt. Auch die Bewertung der Novelle der UVP hat dies bestätigt. Damit macht dieses Projekt zurzeit wirtschaftlich keinen Sinn. Derzeit gibt es keine weiteren Pläne zum Thema Schiefergas in Österreich", erklärte OMV-Austria-Exploration-&-Production-Geschäftsführer Christopher Veit bei einem Pressegespräch.

Die Projektkosten seien bisher gering ausgefallen, sagte OMV-Sprecher Johannes Vetter zur APA. Die Entwicklung einer eigenen "Fracking"-Methode, die eine umweltschonendere Förderung von Schiefergas ermöglichen soll, habe die Industrie bereits aufgegriffen. Es werde bereits weltweit an ihr gearbeitet, so Vetter weiter. Beim Fracking-Verfahren wird mit Chemikalien versetztes Wasser in Bohrkanäle gepumpt, um das sehr tief gelegene Schiefergas aus den Gesteinsporen zu lösen.

Vorkommen im Weinviertel
Die OMV hatte geplant, ab 2013 zwei Schiefergas-Erkundungsbohrungen im Weinviertel in Niederösterreich durchzuführen, wo ein riesiger Schiefergas-Vorrat liegt. Den damaligen Plänen zufolge sollte ab dem Jahr 2020 die Ausbeutung beginnen und Österreich 30 Jahre lang zur Gänze mit Gas versorgt werden können. Nach zahlreichen Protesten von Umweltschutzorganisationen und Bürgerinitiativen legte die OMV ihre Pläne dann vorläufig auf Eis.

Nun sind die Pläne offenbar ganz vom Tisch. Die geplanten Probebohrungen in Herrnbaumgarten und Poysdorf hätten 130 Mio. Euro gekostet, aufgrund der beschlossenen UVP-Novelle hätten die Kosten noch deutlich weiter steigen können, berichtete das ORF-Radio.

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