Deutschland

Warnstreiks erreichen ersten Höhepunkt

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Vor allem in Nordrhein-Westfalen herrschen chaotische Zustände.

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst Deutschlands haben am Mittwoch einen ersten Höhepunkt erreicht. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen war am Morgen der Berufsverkehr erheblich gestört. In Köln, Düsseldorf, Dortmund und zahlreichen anderen Städten blieben Busse und Bahnen in den Depots. "Die Fahrzeuge stehen still", sagte der Sprecher des nordrhein-westfälischen Landesverbandes der Gewerkschaft Verdi, Günter Isemeyer. "Köln ist für 24 Stunden zu, da geht keine Straßen-und keine U-Bahn raus."

Vielerorts machten sich Berufspendler zu Fuß oder mit Fahrrädern auf den Weg zu den Bahnhöfen. Der Zugverkehr ist nicht vom Streik betroffen. S-Bahnen und Regionalzüge fahren nach Fahrplan. Die Gewerkschaft Ver.di hat mehrere zehntausend Beschäftigte der Kommunen und des Bundes in Nordrhein-Westfalen zu ganztägigen Streiks aufgerufen. Auch Behörden und die Müllabfuhr waren betroffen.

Nur 21 Kindertagesstätten offen
In Köln sollten nach Angaben der Stadt nur 21 der 225 Kindertagesstätten vollständig öffnen, in 36 war ein begrenztes Angebot geplant. Auch Sparkassen, Schwimmbäder und Theater sollen in den Streik einbezogen werden.

Die Gewerkschaft Ver.di und die Tarifunion des Beamtenbundes dbb verlangen ein Plus von 6,5 Prozent für die Beschäftigten der Kommunen und des Bundes - mindestens aber 200 Euro im Monat. Die Arbeitgeber kritisierten die massiven Warnstreiks nach nur einer Verhandlungsrunde als Provokation. Der Verhandlungsführer der Kommunalen Arbeitgeber, Thomas Böhle, äußerte in der "Passauer Neuen Presse" den Verdacht, die Arbeitsniederlegungen seien von Anfang an geplant gewesen. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt. Die Verhandlungen sollen am Montag und Dienstag in die zweite Runde gehen.

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