Onlinebroker Comdirect verdient dank Zukauf mehr

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Trotz heftiger Turbulenzen an den Börsen hat die deutsche Direktbank Comdirect ihren Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert. Vor Steuern verdiente das zur Commerzbank gehörende Institut 41,5 Mio. Euro, gut drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Comdirect am 23. Juli mitteilte.

Dafür war vor allem die Übernahme des Fondsvermögensverwalters ebase im April verantwortlich. Er habe rund drei Mio. Euro zum Ergebnis beigetragen, sagte Comdirect-Vorstandschef Michael Mandel. Im operativen Geschäft musste Comdirect in der ersten Jahreshälfte 2009 allerdings Federn lassen. Wegen der stark gesunkenen Marktzinsen und einer verhaltenen Orderaktivität von Kunden gingen die Gesamterträge leicht auf 143 Mio. Euro zurück. Der Zinsüberschuss lag deutlich unter dem Vorjahresniveau, der Provisionsüberschuss stieg vor allem dank des ebase-Kaufs.

Für 2009 erwartet Mandel einen Vorsteuergewinn von mehr als 70 Mio. Euro - etwas weniger als im Vorjahr, als die Bank knapp 78 Mio. verdient hatte. "Wir sind vorsichtiger, wenn man sieht, wie die Zinsen runtergehen und die Orderaktivität unserer Kunden sinkt", sagte Mandel. Um von dem schwankungsanfälligen Aktienhandelsgeschäft unabhängiger zu werden, baut der Vorstand Comdirect zunehmend zu einer Vollbank aus. Unter anderem bietet sie Kunden inzwischen Giro- und Tagesgeldkonten sowie Baufinanzierungen an.

Mit der Geschäftsentwicklung im Bereich Comdirect Private Finance, in dem die Bank 50.000 Kunden persönlich und nicht nur über das Internet betreut, zeigte sich Mandel nicht zufrieden. Die Sparte habe im ersten Halbjahr einen Verlust gemacht, dennoch wolle der Vorstand daran festhalten, sagte er. Der Konkurrent Cortal Consors hatte jüngst angekündigt, das Geschäft mit der persönlichen Beratung zurückzufahren.

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