Brauerei

Ottakringer-Chefin an Stiegl interessiert

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Christiane Wenckheim: "Stiegl wäre immer schön."

Ottakringer-Chefin Christiane Wenckheim hat am Freitag im Radio-Ö1-Interview indirekt bestätigt, den Salzburger Konkurrenten Stiegl schlucken zu wollen. "Stiegl wäre immer schön", sagte die Managerin. Die Konzernmutter Ottakringer Holding AG, zur der unter anderem Vöslauer Mineralwasser und die ungarische Brauerei Pecsi Sörfözde gehören, denke über Zukäufe nach, "Ottakringer selbst nicht", so Wenckheim, die auch sagte, sie wolle "Vorbild zum Biertrinken" sein. Ottakringer selbst könne ohne Fusion unabhängig bleiben.

"Es gibt eben Dinge im Leben, die immer Wünsche oder Träume bleiben", reagierte der Chef der Stiegl-Brauerei, Dieter Kiener, "amüsiert". Das Interesse seitens der Ottakringer AG sehe man aber als großes Kompliment.

Standort Ottakring bleibt
Ottakringer selbst will sicher im 16. Wiener Gemeindebezirk bleiben, da der Biername an die Produktion an Ort und Stelle gebunden sei. Außerdem komme das Wasser für das "16er Blech" aus einem 120 Meter tiefen Brunnen in Ottakring. Der Platz vor der Brauerei - in der regelmäßig Bierparties stattfinden - wird neu gestaltet. Und zwar weil man sich als "Wahrzeichen Wiens" sehe, "wie das Riesenrad", so Wenckheim. Jährlich kämen bereits 100.000 Besucher in die Brauerei.

Punkten könnten Brauereien künftig mit Spezialprodukten, auch wenn der "Markt klassisches Bier begehrt". Die Krise werde das nicht ändern. "Außerdem ist die Krise ja Stammtischthema - und wir versorgen quasi die Stammtische", meinte die Unternehmerin und ehemalige Wurstelstand-Betreiberin. Die Krise böte außerdem die Möglichkeit, neue Chancen zu erkennen und wahrzunehmen.

Ob der Preis des Gerstensaftes wegen der schwachen Braugerstenernte - Österreich wird ein Fünftel des Gesamtbedarfs importieren müssen - weiter steigt, "wird man erst sehen". Sie hoffe, es werde keine bzw. eine nur sehr geringe Erhöhung notwendig.

Zu den Problemen der ungarischen Tochter sagte die bekennende Biertrinkerin, diese würde nicht abgestoßen. "Kinder, die heute nicht so fit sind, sollen großgezogen werden, um etwas aus ihnen zu machen", so Wenckheim.

Auch verharmlose sie Alkohol nicht, wenn sie sage, Bier mache schlank und schön, weil sie sich gleichzeitig auch immer für einen "Genuss in Maßen" einsetze. Bier sei auch "ein wesentliches Lebensmittel in Österreich".

Kritik kam in Sachen Frauen-Beschäftigung an der Politik: "Familie und Führungsposition zu vereinbaren ist in Österreich schon schwieriger als beispielsweise in Frankreich, wo das selbstverständlich ist. Ohne der Nanny für meine Kinder wüsste ich nicht, wie das gehen soll." Und ein Kindermädchen sei nicht für jede Frau leistbar. Die Politik mache nicht genug, um einen raschen Wiedereinstieg von Frauen nach einer Geburt in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. "So verliert man qualifizierte Mitarbeiter", sagte Wenckheim.

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