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Postbus: Betriebsrat gegen Privatisierung

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Zentralbetriebsrat Wurm fordert ein klares Statement der SPÖ.

Der steigende Spardruck auf die Bundesbahnen ruft auch die Belegschaftsvertretung des ÖBB-Postbus auf den Plan. Zentralbetriebsrat Robert Wurm sind vor allem die Privatisierungsansinnen der ÖVP ein Dorn im Auge, die ja laut einem internen Papier gerne den Postbus sowie die bahneigenen Kraftwerke und Immobilien verkaufen würde - nebst Frühpensionierungs- und Aufnahmestopp. Es könne nicht angehen, wettert Wurm, vor Weihnachten die 4.200 Postbus-Mitarbeiter derart zu verunsichern. Er fordert ein klares Statement von Verkehrsministerin Doris Bures (S), "dass die SPÖ nicht an eine Privatisierung denkt", sagte er am Donnerstag und droht mit Betriebsversammlungen nach den Feiertagen.

 "Wir sind schon dreimal verkauft worden und die einzige Firma im ganzen ÖBB-Konzern, die positiv bilanziert", so Wurm. Sollte bis nach Weihnachten "nicht geklärt sein", wie es puncto Sparpläne weitergeht, will er "den Mitarbeitern in Form von Betriebsversammlungen erklären: 'Wir brauchen keine Angst haben.'" Dort will Wurm auch klarmachen, "dass das Pensionsthema bei uns kein Thema ist"; das Antrittsalter im Postbus liege bei 60 Jahren.

"Offenbar soll jetzt die Gunst der Stunde genützt werden, um unter dem Sparbremse-Deckmantel der Bevölkerung Angst zu machen und den Eindruck zu erwecken, ein Totalverkauf des Familiensilbers würde alle Finanzprobleme lösen", so Wurm.

Die letzten Teilprivatisierungen von OMV, Post, Postbus und Telekom hätten dem Staat seit 2006 knapp 500 Millionen Zinsersparnis durch Schuldenabbau gebracht, ihn aber fast 1,7 Milliarden Euro entgangene Gewinnanteile gekostet.


 

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